Sie gehören zu den bekanntesten Narrenfiguren der schwäbisch-alemannischen Fasnet: Die Schuttig. Mit rotem Anzug, dem Strohhut mit den Schneckenhäusern und dem traditionellen Saubloddere (Schweinsblase) sind sie am Sonntagnachmittag durch Elzach (Kreis Emmendingen) gezogen.
Schuttig haben Elzach fest im Griff
Begleitet von vier Musikkapellen sind die kleinen und großen Narren durch die Innenstadt getollt. Die Schuttig gelten als sehr wild und dürfen ihre Maske in der Öffentlichkeit niemals abnehmen. Die Fasnet hat in Elzach eine lange Tradition: Mindestens seit dem Spätmittelalter gibt es in dem Ort närrisches Treiben.
Traditionelle Narrenmesse in Lörrach
In Lörrach wurde der Fasnachtssonntag von Stadtpfarrer Joachim Giesler eröffnet. In seiner Narrenpredigt in der Stadtkirche St. Bonifatius mit mehreren Hundert Gläubigern lobte er die Demonstrationen für Demokratie. „Alles Extreme von woher auch immer, macht unsere Welt no schrecklicher und schlimmer“, reimte Giesler und nahm auch den Gesundheitswahn auf´s Korn: „Mit Achtzig noch ne Kreuzfahrt zum Äquator, Nacht durchtanzen mit em Rollator. Und ist das Leben nicht mehr spitze, macht man Schluss mit einer Spritze.“
Giesler, der künftig die neue katholische Großpfarrei zwischen Weil am Rhein und Todtnau im Schwarzwald (Kreis Lörrach) leiten wird, scherzte in seiner Predigt über deren riesige Fläche. Fazit: Der Pfarrer wird künftig ständig unterwegs und kaum zu erreichen sein.
Begleitet wurde die Narrenmesse von der traditionellen Guggemusik. Als Schlusslied spielte der Organist auf der Kirchenorgel „We are the world“ von Michael Jackson und Lionel Richie. Die Narrenmesse findet traditionell vor dem Lörracher Fasnachtsumzug mit mehreren Tausend Hästrägern und Zehntausenden von Zuschauern statt.
Große Gugge-Explosion in Lörrach
In Lörrach hatte das Fasnachtswochenende zuvor mit der großen Gugge-Explosion mit rund 2.000 Guggenmusikern aus Baden-Württemberg, der Pfalz und aus der Schweiz begonnen. Bis um Mitternacht feierten mehrere Zehntausend Fasnächtler in der Innenstadt. Die Polizei sprach zunächst von keinen besonderen Vorkommnissen.
Gut besuchte Kinderumzüge am Fasnetsamstag
Schon am Fasnetsamstag gab es an vielen Orten bunte Umzüge. Der Tag gehört in vielen Orten Südbadens traditionell auch den Kindern. In Staufen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) regierte am Samstagvormittag der Narresome, also der Narrennachwuchs. Beim "Kinder-Radau-Umzug“ zogen ab 10:50 Uhr viele verkleidete Kinder mit Eltern und Großeltern vom Schladererplatz aus durch die Staufener Innenstadt. Mit Trommeln, Ratschen, Töpfen, Tellern und Kochlöffeln haben die Kinder viel Lärm gemacht und gezeigt, dass auch kleine Narren großen Krach machen können.
Auch am Fuße des Schwarzwalds waren die kleinen Narren am Samstag los. Um 15:11 Uhr startete in Glottertal (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) der Kinderumzug. Als Teil der „Triibl Fasnacht“ der Narrenzunft Glottertal wurde der Kinderumzug auch 2024 von der Trachtenkapelle Glottertal musikalisch angeführt. Mit Blick auf den nebligen Kandel zogen die vielen großen und kleinen Narren vom Hotel Hirschen aus zur Eichberghalle zur Kinderfasnet. Auch hier mit dem Motto: Hauptsache laut!
In der Freiburger Innenstadt begann am Samstagmittag die traditionelle Straßenfasnet der Breisgauer Narrenzunft. Ebenfalls ein buntes Treiben kleiner und großer Narren. Bereits Freitagabend gab es in Laufenburg (Kreis Waldshut) ein Stelldichein der Guggenmusik.