Die 1960er Jahre auf dem Land: Die Küche des Ortenauhauses zeigt, wie sich Altes und Neues vermischten. Neben dem Elektroherd stand in vielen Häusern noch ein alter Holzbefeuerter Ofen.

Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Ortenauhaus erzählt Geschichten aus der Vorbergzone

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AUTOR/IN
Christine Veenstra

Im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof ist neu das Ortenauhaus zu sehen, ein Fachwerkhaus aus Durbach, eingerichtet im Stil der 60er Jahre. Es erzählt viel über die letzte Bewohnerin.

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Im ersten Leben war das Haus Teil eines Winzergehöfts. Die Versetzung aus dem Weinort Durbach nach Gutach hat rund zwei Jahre gedauert. Nun repräsentiert das Fachwerkhaus die Ortenau und den traditionellen Weinbau in der Region.

Der Umzug des Durbacher Fachwerkhauses in das Freilichtmuseum in Gutach war ein Projekt, dessen Planung und Umsetzung vier Jahre gedauert hat.
Der Umzug des Durbacher Fachwerkhauses in das Freilichtmuseum in Gutach war ein Projekt, dessen Planung und Umsetzung vier Jahre gedauert hat. Bild in Detailansicht öffnen
Das Team des Freilichtmuseums und Familie BächleSchmieder auf dem Canapée der Tante bzw. Großtante Zita Feger.
Das Team des Freilichtmuseums und Familie Bächle/Schmieder auf dem Canapée der Tante bzw. Großtante Zita Feger. Bild in Detailansicht öffnen
Die Aussicht durch die Fenster des Durbacher Rebhauses ist heute eine andere als im Sommer 2021. Früher stand neben dem Gebäude die Durbacher Kirche, heute blickt man auf die neue Weinstube des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof.
Die Aussicht durch die Fenster des Durbacher Rebhauses ist heute eine andere als im Sommer 2021. Früher stand neben dem Gebäude die Durbacher Kirche, heute blickt man auf die neue Weinstube des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof. Bild in Detailansicht öffnen
Ludburga Bächle mit einem Fotoalbum.
Ludburga Bächle, die Nichte der letzten Bewohnerin, mit einem Fotoalbum. Die Familie hat dem Museum alte Bilder der früheren Hauseigentümerin Zita Feger zur Verfügung gestellt, aber auch weitere Familienmitglieder sind in Alben und auf Bildern an den Wänden zu sehen. Bild in Detailansicht öffnen
Die 1960er Jahre auf dem Land: Die Küche des Ortenauhauses zeigt, wie sich Altes und Neues vermischten. Neben dem Elektroherd stand in vielen Häusern noch ein alter Holzbefeuerter Ofen.
Die 1960er Jahre auf dem Land: Die Küche des Ortenauhauses zeigt, wie sich Altes und Neues vermischten. Neben dem Elektroherd stand in vielen Häusern noch ein alter, holzbefeuerter Ofen. Bild in Detailansicht öffnen
Mit dem Fachwerkhaus aus Durbach ist auch viel Inventar im Fundus des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof gelande
Mit dem Fachwerkhaus aus Durbach ist auch viel Inventar im Fundus des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof gelandet - ein echter Schatz, der das Leben früherer Generationen greifbarer macht. Bild in Detailansicht öffnen
Am Tisch im Wohnzimmer wurden viele Namenstage und Geburtstage gefeiert.
Auch wenn die letzte Bewohnerin des Ortenauhauses alleinstehend war - ihr Haus war Mittelpunkt des Familienlebens. Nichten und Neffen, Großnichten und Großneffen kamen hierher. Am Tisch im Wohnzimmer wurden viele Namenstage und Geburtstage gefeiert. Bild in Detailansicht öffnen

Inventar erzählt Familiengeschichte

Eingerichtet ist das Ortenauhaus im Stil der 1960er. Ein Großteil der Inneneinrichtung stammt dabei von der letzten Bewohnerin: der Durbacherin Zita Feger. Deren Erbin hat dem Museum nicht nur das Gebäude geschenkt, sondern auch viel Inventar überlassen. Für Thomas Hafen, den wissenschaftlichen Leiter des Museums, ist das von großem Wert - genau wie die vielen Erzählungen der Familie.

"Es ist ein Glücksfall, dass so viel Zeitzeugen da sind, die sich erinnern."

Im Dachgeschoss des Hauses informiert aktuell eine Ausstellung über die Translozierung - also die Versetzung und Restaurierung. Im kommenden Jahr soll dort aber eine Ausstellung zum traditionellen Weinbau in der Vorbergzone des Schwarzwaldes zu sehen sein.

Regionale Weine probieren

Das Thema Wein findet sich schon jetzt in einem Nebengebäude wieder, das neu konstruiert wurde: eine Winzerstube, in der Weine aus der Region ausgeschenkt werden.

Das Ortenauhaus ist nach dem "Effinger Schlössle" nun das zweite Gebäude aus dem nördlichen Schwarzwald im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen laut Museum 2,56 Millionen Euro. Es wurde mit 1,21 Millionen Euro vom Land bezuschusst. Das Langzeitkonzept des Museums sieht vor, insgesamt drei Hofanlagen aus dem nördlichen Schwarzwald zu präsentieren.

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