Dreiländereck setzt auf Photovoltaik

Große Solarparks sollen Energiewende vorantreiben

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S. Mallauran, France 3; M. Spreiter, SRF

Das Dreiländereck setzt auf Photovoltaik. Doch die neuen Solarparks sollen intelligent genutzt werden, zum Beispiel als Beschattung für die Landwirtschaft oder als Weidefläche.

Im Dreiländereck soll die ökologische Stromerzeugung ausgebaut werden. Vor allem große Solarparks gewinnen zunehmend an Bedeutung. So wie im elsässischen Kaysersberg. Auch dort schreitet der Ausbau der Solarenergie voran. Die Gemeinde will die Energiewende schaffen und hat dafür auf der ehemaligen Müllhalde ein großes Solarfeld installiert. Es soll künftig die Hälfte des Energiebedarfs vor Ort decken.

Solarfeld auf der ehemaligen Müllkippe von Kaysersberg im Elsass
Solarfeld auf der ehemaligen Müllkippe von Kaysersberg im Elsass

Philippe Giradin vom Gemeindeverbund Vallé de Kaysersberg ist zufrieden mit dem Solarpark. Eine andere Nutzung der alten Müllhalde sei kaum möglich gewesen: "Man kann hier weder bauen, noch Reben pflanzen. So war das eine der wenigen Lösungen, um die Fläche aufzuwerten.“

Landwirtschaft als grüner Stromproduzent

Zeitgleich ist 30 Kilometer südöstlich ein weiterer Photovoltaikpark an den Start gegangen - sechs Mal größer, erbaut auf einem ehemaligen Militärgelände in Volgelsheim, auf der französischen Rheinseite gegenüber von Breisach. Um die Biodiversität zu fördern und die Fläche doppelt zu nutzen, weiden unter den Solarpanels Schafe. Manche französische Landwirte setzen Agri-Photovoltaik auch auf ihren Äckern ein.

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Schweiz will Agri-Photovoltaik erst prüfen


Ob man Solaranlagen auf Äckern, wie es sie in Frankreich bereits gibt, auch in der Schweiz bauen sollte, darüber wird im Nachbarland gerade diskutiert. Forscher sehen das größte Potential allerdings in Anlagen unter denen Obst und Gemüse wächst oder unter denen Erdbeeren gezogen werden.


"Das Potential ist sehr groß. Wir könnten ein Sechstel des Schweizer Strombedarfs problemlos auf Agri-PV-Flächen decken."

Der Knackpunkt: Die Gesetze müssten noch angepasst werden. Denn Genehmigungen und Fördergelder für das sogenannte Agri-PV gibt es bislang nur, wenn die Solaranlagen einen positiven Effekt auf die Pflanzen haben.

Geringerer Wasserverbrauch, besseres Arbeitsklima

Diesen Mehrwert sieht Investorin Barbara Schwab als gegeben. Als Vorteile nennt sie den geringeren Verbrauch von Wasser und Pflanzenschutzmitteln. Daneben sorge die Beschattung durch die Panels auch für ein besseres Arbeitsklima: "Das ist im Sommer wesentlich angenehmer. Ich denke, man muss das gesamtheitlich betrachten." Solaranlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen habe laut Schwab großes Potential. Die Investorin freut sich, dass das Interesse daran wächst.

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