Vor einer Schule in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) soll am Montagvormittag ein achtjähriges Kind von einem Unbekannten aus einem Kleintransporter heraus angesprochen worden sein. Der Mann soll das Kind laut Polizei gefragt haben, ob es mitfahren wolle, was das Kind jedoch nicht tat.
Nach dem Hinweis der Achtjährigen informierten ihre Eltern die Polizei. Auch Sven Fischer, Elternbeiratsvorsitzender der Grund- und Hauptschule in Bad Dürrheim schilderte diesen Vorfall dem SWR und sprach von der sogenannten "Kätzchenmasche". Demnach würde versucht, Kinder auf kleine Katzen neugierig zu machen und so zu einem Fahrzeug zu locken.
Die Polizei ermittelt nun - und prüft dabei auch einen möglichen Zusammenhang mit einer vereitelten Kindesentführung in Böblingen am Mittwoch. Darüber wurde in den sozialen Medien spekuliert.
Polizei: Meldungen können sich "schnell aufbauschen"
Die Polizei verweist aber auch darauf, dass sich solche Meldungen "schnell aufbauschen" und "verbreiten". Man müsse das mit Vorsicht betrachten, so Polizeisprecher Jörg Kluge. Viele Anrufe kämen nun von besorgten Eltern aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis. Immer wieder will jemand etwas gesehen haben. Die Erzählungen unterscheiden sich teils auffällig. Der Wahrheitsgehalt sei deshalb nur schwer überprüfbar, heißt es aus dem zuständigen Polizeipräsidium Konstanz weiter. Außerdem würden Kinder auch gerne mal Geschichten erzählen.
Verhaltensregeln der Polizei wegen "Kätzchenmasche" & Co.
Dennoch, die Polizei ermittelt nun in dem Fall "Kätzchenmasche in Donaueschingen" und nimmt die Sorgen der Eltern ernst. Auch wenn sich viele verdächtige Meldungen im Nachhinein als unbegründet herausstellen, geht die Polizei allen Hinweisen nach und ist dankbar für jede Mitteilung, so auch in diesem Fall. Sie bittet deshalb Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Vorfall machen können, sich zu melden. Das Polizeipräsidium Konstanz bittet folgende Ratschläge zu beachten, wenn Kinder davon erzählen, dass Fremde sie angesprochen haben:
- Loben Sie Ihr Kind dafür, dass es sich Ihnen anvertraut hat.
- Vermeiden Sie Gerüchte und beugen Sie somit einer Hysterie in Ihrer Nachbarschaft vor.
- Teilen Sie keine spekulativen Informationen über soziale Netzwerke.
- Melden Sie den Vorfall der Polizei. Über den Polizeinotruf 110 erreichen Sie diese zu jeder Tages- und Nachtzeit.
- Bereiten Sie Ihre Kinder auf solche Situationen vor.
- Eltern sollten Verhaltensregeln für den Schulweg und die Freizeit festlegen.
- Schicken Sie Ihr Kind möglichst nicht allein, sondern in kleinen Gruppen zusammen mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz. Halten Sie es zur Pünktlichkeit an.
- Sensibilisieren ihr Kind, nicht zu Unbekannten ins Auto einzusteigen und laut um Hilfe zu rufen, wenn Fremde sie dazu auffordern.