Der beliebte Afrikanische Elefantenbulle Tusker des Basler Zoos ist nach mehrmonatiger Krankheit eingeschläfert worden. Das 31 Jahre alte Tier litt an Tuberkulose, wie der Zoo am Mittwoch mitteilte.
SWR-Reporter Matthias Zeller berichtet in SWR4 Baden-Württemberg über den Tod des Elefanten:
"Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die sich in unspezifischen Symptomen äußert", schrieb der Zoo. Chronisch zehrend, könne sie in verschiedenen Organen auftreten. Häufig davon betroffen sei die Lunge. Die Krankheit könne sich zudem lange Zeit unbemerkt entwickeln.
Tuberkulose ist übertragbar
"Tuberkulose ist eine Zoonose", hieß es weiter. Das bedeute, dass sie durch Tröpfcheninfektion nicht nur von Tier zu Tier oder von Mensch zu Mensch, sondern auch von Tieren auf Menschen und umgekehrt übertragen werden kann. Die weitere Arbeit mit Tusker wäre für seine Pflegerinnen und Pfleger gefährlich gewesen, obwohl für den Menschen nur gewisse Tuberkulose auslösende Bakterien eine Gefahr darstellten.
Elefantenbulle Tusker verlor an Gewicht
Ab Ende des vergangenen Jahres seien Tuskers Gewichtsverlust, sein passiv-lustloses Verhalten und später sein fehlender Appetit aufgefallen, schrieb der Zoo. Verschiedene Kot-, Urin- und Blutuntersuchungen hätten jedoch nie ein eindeutiges Resultat ergeben. Seine Symptomatik ließ vielmehr auf eine chronisch zehrende Erkrankung der inneren Organe schließen.
Der Elefantenbulle wurde dann ab Juli dieses Jahres intensivmedizinisch betreut. Trotz Behandlungen und Spezialfutter habe sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechtert. Dass er krank war, sei auch einigen Besucherinnen und Besuchern aufgefallen. In den letzten Tagen sei Tusker "ein Schatten seiner selbst" gewesen, wie Haupt-Elefantenpfleger Martin Burri attestierte. Anfang der Woche sei die Diagnose Tuberkulose gestellt worden.
Schwere Entscheidung Elefantenbulle Tusker einzuschläfern
"Wäre Tusker symptomfrei gewesen, hätte er allenfalls medikamentös gegen Tuberkulose behandelt werden können, um die Krankheit in Schach zu halten", schrieb der Basler Zoo weiter. Wegen des Krankheitsverlaufs sei jedoch nur die Einschläferung als Option geblieben. Dieser Entschluss sei von einem breiten Netzwerk an Spezialistinnen und Spezialisten getragen und unterstützt worden. Das Tierärzte-Team des Zoos Basel war den Angaben zufolge europaweit mit verschiedenen auf Elefanten spezialisierten Veterinärmedizinerinnen und -Medizinern im Austausch.
Tusker war ein Star im Netz
Tusker war nach Darstellung des Zoos ein ausgesprochen umgänglicher, lernwilliger und begabter Elefantenbulle. Durch seine Balanceakte mit Baumstämmen auf Stahlträgern erlangte er weltweit Berühmtheit.
Die SWR-Sendung "Dreiland aktuell" berichtete im April 2022 über den beliebten Elefantenbullen des Basler Zoos:
Ein kleiner Trost bleibt
"Der aus dem Kruger-Nationalpark in Südafrika stammende Tusker war bei den Zoo-Mitarbeitenden – allen voran bei seinen engsten Betreuerinnen und Betreuern –, beim Publikum und nicht zuletzt bei den Elefantenkühen Heri (47), Rosy und Maya (beide 28) sehr beliebt", schreibt der Zoo Basel. Er hinterlasse eine große Lücke. Dass er der Vater des gegen Ende Jahr erwarteten Kalbs der trächtigen Heri ist, spende Trost. Somit wird, wenn alles gutgeht, ein Stück von ihm im Zolli weiterleben.