Es riecht nach Kuhmist, die Sonne strahlt über den Wiesen, der Wind weht leicht um den Hühnerstall, die Geranien blühen in den Kästen am prächtigen Fallerhof. Das ist die Filmkulisse für die 148. Staffel der Schwarzwaldserie "Die Fallers" bei Furtwangen (Schwarzwald-Baar-Kreis).
Die meiste Zeit in den Studios in Baden-Baden
Nur 30 Prozent der so erfolgreichen SWR-Produktion wird außerhalb der Studios in Baden-Baden gedreht. Einer der Orte ist bei Furtwangen. Für Redaktionsleiter Tobias Jost und das 40-köpfige Drehteam sind die Außendrehs gerade das Beste. "Es ist immer einzigartig, hier oben auf dem Hof zu sein. Bei schönem Wetter ist es natürlich besonders schön. Wir hatten die letzten beiden Staffeln in tiefstem Schnee", berichtet Redakteur und Drehbuchautor Tobias Jost. "Das hat seinen besonderen Reiz, ist aber auch wahnsinnig anstrengend für das gesamte Team."
Ein Herz und eine Seele sind Lisbeth Felder (Lioba) und Julia Obst (Jenny) auch an diesem Drehtag hinter den Kulissen. Beim Mittagessen werden Geschichten erzählt. Vertraut und freundschaftlich legt Julia Obst ihrer älteren Filmkollegin Lisbeth Felder den Arm um die Schultern. Julia Obst feiert mit den Fallers in diesem Jahr nicht nur das 30-jährige Bestehen, sondern auch ihr eigenes Jubiläum: Sie ist in diesem Jahr seit 20 Jahren dabei. "Als ich angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass ich so lange dabei und jetzt quasi auch die Hauptrolle bin," sagt sie stolz.
Julia Obst über ihre lange Zeit bei den Fallers:
Einer am Filmset muss die Wolken beobachten
Nun warten Julia Obst und Lisbeth Felder auf ihren Einsatz. Gedreht wird eine Szene in der Traktorscheune. Damit das Licht an diesem herrlichen Sommertag in die gesamte Serienfolge passt, muss einer aus dem Team die Wolken beobachten. Mit einem Spezialglas mit Lichtmesser schaut er, wie sich die Wolken bewegen. Denn im Film müssen am Ende die Anschlüsse stimmen. "Continuity" ist dafür der Fachbegriff. Erst wenn der Wolkenbeobachter sein Okay gibt, geht es los. Dann gehen alle auf Position. "Bitte Ruhe, wir drehen", heißt es vom Aufnahmeleiter. Die Klappe wird geschlagen und Regisseur Jochen Nitsch sagt: "Und bitte!"
Jetzt wird umgebaut: alles rüber zum Kuhstall
Als nächstes wird am Kuhstall gedreht. Während Kameraleute, Tonassistenz und Regie die Ausrüstung entsprechend einrichten, kommen die Kühe in den Stall. Der Fallerhof wird von einer Bauernfamilie betrieben. Sogar die Ferienwohnungen sind belegt, während das Filmteam aus Baden-Baden um den Hof herum seine Szenen dreht.
Weil der Hof viele Kühe und Kälber, nicht aber Hühner und Gänse hat, wurde für "Die Fallers" in den Werkstätten in Baden-Baden extra ein mobiler Hühnerstall gebaut. Ausgeliehene Gänse und Biohühner sind dadurch quasi als Statisten bei den Drehtagen mit am Set. Die beiden Gänse bleiben brav stehen, wo sie im Bild zu sehen sein sollen. In den Drehpausen freuen sie sich über Körner und frisches Wasser.
Ohne Mistgabel geht bei "Die Fallers" gar nichts
Dominik Stricker (Sebastian) hat in Stallkleidung und Gummistiefeln und mit der Mistgabel in der Hand schon Position bei den Kälbchen bezogen. Während Kamerafrau und Regisseur noch ausloten, wie sich die Kamera gleich für die Szene bewegen soll, lässt Dominik Stricker, der Jungbauer bei den Fallers, ein erst wenige Wochen altes Kälbchen an seiner Hand nuckeln. Danach schwingt er zig-Mal die Mistgabel und muss immer wieder die gleichen Sätze sagen. Es dauert, bis die Szene im Kasten ist.
Erst in einem Jahr können die Fallers-Fans dann im Fernsehen oder in der ARD-Mediathek sehen, was jetzt auf dem Hof in Furtwangen gedreht wurde. Zum Beispiel auch, wie Christiane Brammer (Bea) in Stallkleidung über den Hof läuft und Ausschau nach Manuel hält. Dieser Gang von Bea wird mit einer Drohne gefilmt. Da ist es besonders wichtig, dass niemand aus dem Team im Bild steht.
Jubiläumsfeier im September
Unter anderem Christiane Brammer ist dabei, wenn am 13. September 2024 im SWR Studio Freiburg das Jubiläum "30 Jahre Die Fallers" gefeiert wird. Dann schaut sie mit ihren jungen Schauspielkollegen und -kolleginnen zurück auf die Geschichte einer Schwarzwaldfamilie und wie sie sich seit der ersten Folge vom 25. September 1994 verändert hat.