Überwachungskameras in Schweizer Hofläden erfassen immer öfter, wie völlig ungeniert geklaut wird. Vor allem Produkte, die besonders teuer sind, werden heimlich mitgenommen, ohne zu bezahlen - zum Beispiel Fleisch. Eveline Gsell betreibt im schweizer Kanton Aargau einen Hofladen. Sie kann nicht fassen, was alles gestohlen wird. "Als erstes schauen sie, ob sie die Kasse mitnehmen können. Aber die ist zum Glück fest geschraubt", sagt Gsell.
Die Kamera zeigt, wie ein Pärchen mit Fleisch im Wert von über 100 Franken verschwindet. Kurz nachdem Eveline Gsell den Kühlschrank wieder aufgefüllt hatte.
Eveline Gsell macht aber vorerst weiter. Mit kürzeren Öffnungszeiten, einer Glocke und mehr persönlicher Aufsicht versucht sie die Diebstähle in ihrem Hofladen zu verhindern. Aufgeben will sie den Kampf gegen die Diebe vorerst noch nicht.
Über zehn Prozent Verlust durch Diebstahl
Auch im Hofladen von Hanspeter Steffen bei Luzern wird immer wieder geklaut. Die Polizei hat die Täter ermittelt und ein Bußgeld kassiert. Trotzdem blieb der Bauer auf seinen Verlusten sitzen - die von ihm an die Adresse der Täter gesandte Rechnung wurde nicht bezahlt.
Zehn Prozent Umsatzverlust durch Diebe sind mehr als Hanspeter Steffen verkraften kann. Er will seinen Hofladen aus diesem Grund schließen.
Gefilmte Autoschilder helfen bei der Tätersuche
Ein anderer Hofladen versucht mit einem Trick, die Täter zu erwischen. Er filmt innen und außen, sodass die Nummernschilder der Autos zu lesen sind. Da in der Schweiz die Halterdaten von Autos öffentlich zugänglich sind, schickt der Bauer den Dieben ein Beweisfoto und eine Zahlungsaufforderung.
Die ganze Sendung SWR Aktuell Baden-Württemberg mit Dreiland Aktuell (ab 4:03) vom 3. Dezember 2022: