Die Stadt Schönau und die deutsche Umweltbewegung trauern um den früheren Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau, Michael Sladek. Der als "Schönauer Stromrebell" bekannt gewordene Mediziner ist am Dienstag nach schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben.
Geboren 1946 im schwäbischen Murrhardt, hat Michael Sladek in Freiburg im Breisgau Medizin studiert und wirkte als Arzt von 1977 an in der Stadt Schönau im Schwarzwald.
Engagierter Atomkraftgegner
Nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl 1986 gründete er zusammen mit seiner Frau Bürgerinitiativen, um sich aktiv gegen Atomkraft einzusetzen. Die damaligen Initiativen haben nach Jahren der Auseinandersetzung mit dem früheren Energieversorger dann 1997 das Schönauer Stromnetz übernommen und die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) gegründet.
Viele Jahre waren Sladek und seine Frau im Vorstand, bis sie 2015 altersbedingt ausschieden. Der "Schönauer Stromrebell" engagierte sich bis zuletzt für den Klimaschutz und erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Unter anderem wurden die Sladeks mit dem Goldman Enviromental Prize geehrt, auch grüner Nobelpreis genannt.