Caritas international mit Sitz in Freiburg erwartet, dass diesen Winter erneut viele Ukrainerinnen und Ukrainer in Nachbarstaaten flüchten werden. Das befürchtet die katholische Hilfsorganisation mit Sitz in Freiburg angesichts kalter Temperaturen und zerstörter Infrastruktur.
Sollten örtliche Infrastrukturen durch den Ukraine-Krieg weiter zerstört werden und die Temperaturen sinken, werden vielen Menschen keine andere Wahl haben, als zu gehen. Das sagte Ukraine-Teamchef Gernot Krauß der Deutschen Presse-Agentur.
Zerstörte Infrastruktur erschwert das Leben in der Ukraine
Laut der ukrainischen Regierung sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar 2022 mehr als 700 Objekte der kritischen Infrastruktur zerstört worden. Das betreffe unter anderem Gaspipelines, Umspannwerke und Brücken. Seit Oktober zerstört Russland vermehrt gezielt Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine.
Caritas international verteilt derzeit an Bedürftigen in der Ukraine eine einmalige Winterhilfe von rund 560 Euro. Diese werde beispielsweise genutzt, um Dächer auszubessern oder Heizmaterial und Winterkleidung zu besorgen. Doch schon im vergangen Winter sei es schwierig gewesen, Heizmaterialien in der Ukraine zu beschaffen.
Millionen Menschen haben die Ukraine bereits verlassen
Laut der UNO-Flüchtlingshilfe sind bereits acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in andere europäische Länder geflüchtet. Mehr als 6,5 Millionen Menschen seien innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Vor allem ältere Frauen sind laut Gernot Krauß von Caritas international unter den Menschen, die noch im Land geblieben sind. Durch die Kampfhandlungen und die zerstörte Infrastruktur könnten auch sie jetzt zur Flucht aus der Ukraine gezwungen werden.
Hilfsarbeit in der Ukraine ist lebensgefährlich
Die Arbeit von Hilfsorganisationen wie Caritas international ist gefährlich. So sind laut der Hilfsorganisation vor einigen Wochen zwei ukrainische Caritas-Mitarbeitende und fünf Angehörige bei einem Angriff ums Leben gekommen.