Noch 39 Tage, bis Bürgerinnen und Bürger ihre zwei Kreuzchen für die Bundestagswahl setzen können. Im Wahlkreis Waldshut setzt die SPD erneut auf Rita Schwarzelühr-Sutter. Hier möchte die Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretärin für das Bundesinnenministerium wiedergewählt werden.
In ihrem sechsten Bundestagswahlkampf setzt die Abgeordnete aus Waldshut-Tiengen auf persönliche Gespräche - und muss sich dabei auch mit kritischen Tönen auseinandersetzen.
Plakatieren war gestern, zuhören ist heute
Wahlkampf bedeutet: vor Ort sein. Menschen treffen, zuhören, Fragen stellen, erklären. In einem Wahlkreis wie Waldshut bedeutet das, viel unterwegs zu sein. Der Wahlkreis ist groß und ländlich geprägt. Er reicht von der Schweizer Grenze am Hochrhein bis vor die Tore Freiburgs. Hier sind die Themen andere als in der Stadt.
Der erste Termin am Morgen. Mitten im Schwarzwald hat der Papierhersteller Felix Schoeller einen Produktionssitz. Die Schornsteine qualmen: Der Firmenchef wartet schon auf Rita Schwarzelühr-Sutter und zeigt ihr seine Produktionshallen. Die Papierindustrie zählt zu den energieintensiven Branchen.
Für das Unternehmen Felix Schoeller mit seinem Produktionsstandort in Titisee-Neustadt spielen vor allem die Energiepreise eine Rolle und die Frage, wie sich Arbeitskräfte finden lassen. Der Standort sichert Arbeitsplätze für 124 Menschen im Landkreis. Hätte die Papierfabrik mehr Arbeitskräfte, würde dort 20 bis 30 Tage mehr im Jahr gearbeitet. Doch diese Menschen fehlen - nicht nur im ländlichen Raum. Nach einer Stunde verabschiedet sich die Politikerin mit einem freundlichen Händeschütteln.
Was brauchen die Menschen in einer Rehaklinik?
Nächster Termin. In der Rehaklinik in Feldberg-Falkau warten Beschäftigte, Klinikleitung und Patienten - Mütter, Väter und Kinder - auf den Besuch. Fast drei Stunden nimmt sich die 62-jährige Politikerin Zeit. 140 Patientinnen und Patienten werden hier behandelt. Doch die Plätze in der Fachklinik sind schon jetzt weitgehend ausgebucht. Es fehlt an Plätzen. Ein anderes Thema ist neben dem Fachkräftemangel auch hier die Finanzierung. Für die dringend notwendige Digitalisierung fehlt Geld.
Politik braucht Leidenschaft
Arbeitsplätze und Wertschöpfung hier in Deutschland halten, um den Wohlstand zu sichern, dafür setzt sich die SPD-Politikerin ein. Das sind Themen, die die Gesellschaft jetzt anpacken und gestalten müsse. Gerade angesichts von Herausforderungen, wie dem Klimawandel und geopolitischen Entwicklungen, wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dem neuen US-Präsidenten Trump.
Das motiviert sie, in der Politik zu bleiben: Sich dafür einzusetzen, dass Menschen ein gutes Leben haben - wie beispielsweise die Familien in der Rehaklinik und die Mitarbeitenden der Papierfabrik.