Sein ganzes Leben verbrachte Walter Spitzmüller in seinem 100 Jahre alten Haus in Hohberg-Diersburg (Ortenaukreis). Nun ist es zerstört. Vernichtet von einem Feuer innerhalb weniger Augenblicke. Spitzmüller ist einer von 14 Menschen, die bei dem Großbrand am Dienstagabend ihr Zuhause verloren.
Bei dem Feuer in dem eng bebauten historischen Teil des Ortes waren sechs Häuser abgebrannt oder so schwer beschädigt worden, dass sie unbewohnbar sind. Anwohner der betroffenen Talstraße berichteten am Mittwoch, sie hätten gegen 17:30 Uhr einen lauten explosionsartigen Knall gehört, dann schwarzen Rauch und lodernde Flammen gesehen.
Walter Spitzmüller gelang es wie den anderen Betroffenen, die Gebäude rechtzeitig zu verlassen. Seine Enkel holten ihn aus dem Altbau. Mitnehmen konnte er nichts außer seinem Geldbeutel. "Ich habe ja nicht damit gerechnet, dass das überhaupt auf unser Haus übergeht", erzählte Spitzmüller am Mittwoch. Zunächst habe es beim Nachbarn gebrannt.
Spitzmüllers Sohn Wolfgang, der im Ort aufgewachsen ist, steht noch unter Schock. Seine Frau habe ihn alarmiert und angewiesen, nach Hause zu kommen, weil es im Ort brenne, berichtete er. Er sei dann von Offenburg nach Hohberg-Diersburg gefahren und habe die Rauchwolke gesehen. "Sie können sich vorstellen, wie es Ihnen da geht." Spitzmüller hatte Glück. Sein Haus steht noch, und dem Vater ist nichts passiert.
Die Brandursache ist unklar
Nach Einschätzung der Einsatzkräfte hatte sich das Feuer auch deswegen so schnell ausgebreitet, weil die Häuser so nah beieinander standen und viele Möbel in den Gebäuden aus Holz waren.
Zeitweise waren 180 Einsatzkräfte im Einsatz, um das Feuer zu löschen und zu verhindern, dass es sich auf weitere Häuser ausbreitete. Es entstand ein Schaden von rund drei Millionen Euro. Die Brandursache ist noch unklar.