Nach dem Tötungsdelikt vor gut einer Woche im Freiburger Stadtteil Wiehre, hat die Sonderkommission "Lobe" in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Freiburg einen dringend Tatverdächtigen ermittelt. Das haben die Staatsanwaltschaft Freiburg und das Polizeipräsidium Freiburg am Montag mitgeteilt. Demnach erwirkte die Staatsanwaltschaft Freiburg gegen einen 21-jährigen Mann beim Amtsgericht Freiburg einen Haftbefehl. Im Zuge einer internationalen Fahndung habe dieser mittlerweile in der Schweiz festgenommen werden können, hieß es weiter.
Freiburg: Zeuge meldet verdächtige Beobachtung
In der Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt es, dass ein Zeuge bereits am Sonntagnachmittag vor gut einer Woche der Polizei gemeldet habe, dass ein Mann auf dem Stühlinger Kirchplatz in verdächtiger Weise einen Rucksack in einem Gebüsch durchwühlte. Der Zeuge habe den Mann dabei auch gefilmt. Beim Eintreffen der Polizei sei der Mann nicht mehr vor Ort gewesen. Die Gegenstände aus dem Gebüsch hätten die Beamten aber sichern können. Laut Polizei handelte es sich dabei unter anderem um Diebesgut, beispielsweise einen Laptop, aus dem Anwesen des Opfers am Lorettoberg.
Tatverdächtiger in der Schweiz festgenommen
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, sicherte die Soko in der Nähe des Tatorts Videoaufnahmen privater Sicherheitskameras und wertete sie aus. Dabei sei im Tatzeitraum ein in der Nachbarschaft unbekannter Mann aufgefallen, und zwar derselbe, der auch am Stühlinger Kirchplatz gesehen worden war. Außerdem seien in einem am Tatort gesicherten Rucksack persönliche Unterlagen dieses Mannes gefunden worden. Aufgrund dieser Sachlage habe die Staatsanwaltschaft Freiburg beim Amtsgericht Freiburg einen nationalen und europäischen Haftbefehl gegen diesen Mann beantragt.
Der dringend Tatverdächtige ist 21 Jahre alt und algerischer Staatsbürger. Er habe mittlerweile in Bern festgenommen werden können. Er sei gefasst worden, als er versuchte, in der Schweiz Asyl zu beantragen, so die Staatsanwaltschaft Freiburg auf SWR-Nachfrage. Laut Pressemitteilung wird die Staatsanwaltschaft Freiburg jetzt über das Justizministerium Baden-Württemberg beim Schweizer Bundesamt der Justiz die Auslieferung des Mannes beantragen.
Verdächtiger war der Polizei bereits bekannt
Der dringend Tatverdächtige hatte sich laut Polizei seit Anfang Mai in Deutschland aufgehalten. Der Mann sei der Polizei bereits durch Eigentumsdelikte aufgefallen, heißt es in der Mitteilung weiter. Der konkrete Tatablauf sei weiterhin Gegenstand der gemeinsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Freiburg und der Sonderkommission "Lobe". Die Soko arbeite nun mit Hochdruck an der weiteren Spurenauswertung, hieß es weiter. Zeugen, insbesondere Personen, die weitere verdächtige Wahrnehmungen im Bereich des Stühlinger Kirchplatzes zu dem dringend Tatverdächtigen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Opfer durch Messerstiche getötet
Obduktionsergebnisse veröffentlicht Neue Erkenntnisse: 77-Jähriger am Freiburger Lorettoberg bei Einbruch erstochen
Im Fall des 77 Jahre alten Mannes, der am Sonntag tot in einem Haus im Freiburger Stadtteil Wiehre aufgefunden worden war, hat die Polizei neue Ermittlungsergebnisse veröffentlicht.
Die Obduktion des 77-jährigen Opfers hatte vorläufig ergeben, dass der Mann durch Messerstiche gestorben war. Ein Familienangehöriger hatte den Mann tot in seinem Anwesen am Lorettoberg in Freiburg gefunden und die Polizei über Notruf informiert. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurden aus dem Haus des Opfers unter anderem Schmuck und elektronische Geräte entwendet.