4 Uhr in Basel. Mitten in der Nacht. Menschenmengen stehen am Straßenrand. Doch müde ist hier kaum jemand. Sie stehen gerne für ihre traditionelle Basler Fasnacht so unfassbar früh auf. Dann geht plötzlich die Straßenbeleuchtung aus. Jetzt leuchten nur noch die unzähligen großen und kleinen bunten Laternen. Ein Mann, der Zeremoniemeister, ruft laut: "Morgestraich: Vorwärts, marsch!" Mit diesem Befehl fangen die Fasnachtsvereine, Cliquen genannt, gemeinsam an mit Trommeln und Pfeifen ihren Marsch zu spielen und laufen los. Der Morgenstreich hat begonnen.
Der Fernsehbeitrag zum Nachschauen:
Politik und Gesellschaft närrisch kritisieren
Die Cliquen bewegen sich im langsamen Wiegeschritt zu ihrer ganz speziellen Musik durch die Straßen von Basel. Sie sind kostümiert - als Einzige, denn bei den Tausenden Zuschauerinnen und Zuschauern ist Verkleiden verpönt.
Die manchmal meterhohen bemalten Laternen nehmen politische und gesellschaftliche Ereignisse aufs Korn, ähnlich wie bei den Wagen der Rosenmontagsumzüge. Typisch für die Basler Fasnacht sind auch die Schnitzelbänke. Spottlieder in Versform, die in Kneipen vorgetragen werden und aktuelle Geschehnisse humorvoll und satirisch kommentieren.
Der Umzug endet in der Regel mit dem Tagesanbruch. Einige feiern aber auch darüber hinaus weiter. Andere gehen dann doch lieber zurück ins Bett.
Basler Fasnacht ist Weltkulturerbe
Die Basler Fasnacht gilt als die bedeutendste protestantische Fasnacht der Welt. Sie gehört zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Und fängt immer am Montag nach Aschermittwoch an und endet nach genau 72 Stunden: Am Donnerstag ebenfalls um 4 Uhr früh.