Die Zürcherinnen und Zürcher haben am Sonntag für den Ausbau der Pisten am grenznahen Schweizer Flughafen Zürich gestimmt. Deutsche und Schweizer Anwohnerinnen und Anwohner fürchten, dass ein "Ja" zum Pistenausbau auch mehr Fluglärm bedeuten würde. Bundestagsabgeordnete und die Kreise Waldshut, Konstanz und Schwarzwald-Baar haben reagiert: Sie lehnen Mehrbelastungen ab und fordern zum wiederholten Mal einen Staatsvertrag zur Begrenzung des Fluglärms.
Um ein paar hundert Meter sollen die beiden Hauptpisten am Flughafen Zürich länger werden. Damit werde das komplizierte An- und Abflugsystem entzerrt und leistungsfähiger, so die Flughafenbetreiber. Ihr Hauptargument: Der Flugbetrieb werde damit sicherer und pünktlicher.
Deutsche Anwohner fürchten mehr Fluglärm
Die Anwohnerinnen und Anwohner im Norden und an der deutschen Grenze im Raum Bodensee und Hochrhein sind skeptisch: Sie fürchten, dass die längeren Pisten die Grundlage sind, um die Zahl der Flugbewegen weiter zu erhöhen. Zudem soll die längere Piste künftig auch Starts von schweren Langstreckenflügen in Richtung Norden und damit in Richtung der deutschen Grenze möglich machen.
Flughafen auf Wachstumskurs
Die Hauptlandepiste des Flughafens Zürich liegt 13 Kilometer vom Rhein entfernt. Im vergangenen Jahr reisten 29 Millionen Passagiere über den Flughafen. Laut Flughafen soll diese Zahl bis zum Jahr 2040 auf 50 Millionen Passagiere pro Jahr ansteigen.