"Demokratie in Bewegung"

Gedenkveranstaltung zur Badischen Revolution 1848

Stand

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Demokratie in Bewegung" des Landes Baden-Württemberg fand am Freitagnachmittag eine kleine Gedenkfeier für die Revolutionäre von 1848 statt.

Es waren bewegte Zeiten, damals vor 175 Jahren. Als es 1848 erste demokratische Bestrebungen gab, mit Friedrich Hecker an der Spitze, der mit Mitstreitern versuchte mittels der Badischen Revolution politische Veränderungen herbeizuführen. Anlässlich dieses Jubiläums gibt es zahlreiche Veranstaltungen in diesem Jahr, eine davon nennt sich „Demokratie in Bewegung“. Die Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg Muhterem Aras (Bündnis 90/Die Grünen) war Freitagnachmittag in Freiburg und hat zwei Orte besucht, die bedeutsam waren für die Badische Revolution.

Blutige Gefechte in Freiburg

Ein Gedenkstein, der am Wanderweg zwischen Freiburg-Günterstal und dem Freiburger Stadtteil Wiehre steht, erinnert an ein kurzes, verlustreiches Gefecht am 23. April 1848. Damals standen sich am Fuße des Schauinslands großherzogliche Truppen und Aufständische der Revolutionsbewegung gegenüber. Bei dem kurzen Gefecht wurde damals die Revolutionseinheit von Gustav Struve geschlagen und musste sich zurückziehen. Auch das zweite Gefecht am darauffolgenden Tag beim Freiburger Schwabentor verlief blutig und beendete vorläufig den Revolutionszug von Hecker und Struve. Obwohl erst gescheitert, waren die Ereignisse von damals ein Vorstoß in Richtung unserer heutigen demokratischen Gesellschaft.

"Demokratie ist das Beste, was wir haben"

Landtagspräsidentin erinnert an Revolutionäre

Bei der kleinen Gedenkveranstaltung mit Musikuntermalung in Freiburg-Günterstal wollte die Landtagspräsidentin Muhterem Aras ein Zeichen setzen - gegen das Vergessen und für Demokratie. Mit dabei waren auch einige Landes- und Kommunalpolitiker sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Vor rund 60 Interessierten sagte Aras, dass Demokratie das Beste sei, was man habe. Man könne froh und dankbar sei, dass wir in einer Demokratie leben. Es sei ein langer und steiniger Weg gewesen, von der Badischen Revolution bis hin zum Grundgesetz. Dies habe rund 100 Jahre gedauert.

Musikuntermalung bei Gedenkfeier für Revolutionäre von 1848 in Freiburg-Günterstal, beim Jägerbrunnen, am Spazierweg zwischen Günterstal und dem Freiburger Stadtteil Wiehre
Musikuntermalung bei Gedenkfeier für Revolutionäre von 1848 in Freiburg-Günterstal

Erinnerungskultur ist nötig

Der Präsident des Landesvereins Badische Heimat, Sven von Ungern-Sternberg, hob am Rand der Veranstaltung hervor, dass besonders bei solch bedeutsamen Ereignissen wie der Badischen Revolution eine Erinnerungskultur wichtig sei. Ungern-Sternberg war südbadischer Regierungspräsident in Freiburg. Wenn man sich an Demokratie erfreue und auch wehrhaft verteidigen müsse, dann sei es angemessen, der Frauen und Männer zu gedenken, die mit ihren Zielen und Vorhaben an preußischen Bajonetten damals gescheitert seien.

Kranzniederlegung am Grabmal

Am zweiten Gedenkort im Freiburger Stadtteil Wiehre befindet sich die Grabstätte von Maximilian Dortu. Ein junger Mann, der damals für die badische Revolutionsarmee gekämpft hat. Er wurde gemeinsam mit zwei Kameraden im Juli 1849 wegen "Kriegsverrats" von preußischen Einheiten abgeurteilt und vor Ort standrechtlich erschossen. Ihm zu Ehren wurde Freitagnachmittag dort an der Grabstätte, die sich heute auf einem Spielplatz befindet, ein Kranz niedergelegt.

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SWR

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