Neues Jahr, neuer Fernseher? Ab dem 7. Januar 2025 könnte der Bildschirm in einigen Wohnzimmern schwarz bleiben. Denn das erste deutsche Fernsehen und seine dritten Programme stellen ihre Formate in geringerer Bildqualität (SD) ein. Sie senden ihr Programm dann nur noch in "High Definition" - Qualität, kurz HD.
Diese Umstellung betrifft deutschlandweit drei bis sechs Millionen Haushalte, vor allem Satellit-Kunden. Per Kabel kann man SD weiterhin empfangen. Aber einige Netzbetreiber, wie etwa Vodafone, haben angekündigt, ebenfalls ab Januar keine SD-Ausstrahlung mehr anzubieten. Doch das Problem: Nicht alle Geräte haben die technischen Voraussetzungen für HD.
Tipps vom Profi, wie Fernsehen ab Januar klappt
Kann ich auch im nächsten Jahr Tatort, Sportschau oder Landesschau im Fernsehen anschauen? Diese und andere Fragen beantwortet Sascha Biel gerade vielen Kundinnen und Kunden im Elektrofachgeschäft Expert Villringer in Lörrach. Sein Tipp: Ein Blick auf den Bildschirm kann schon reichen. Steht beim Senderlogo oben in der Ecke HD, kann man sich sicher sein, dass fernsehen auch im nächsten Jahr noch möglich ist.
Der Fernseher kann HD, ist aber falsch eingestellt? Dann über das Menü einen automatischen Senderdurchlauf starten. Tauchen die ARD-Sender immer noch nicht in HD-Qualität auf, bedeutet das: Reinschauen ins Kleingedruckte.
Im Datenblatt des Gerätes findet man heraus, ob der Fernseher HD-tauglich ist. Stichwort: DVB S 2 Receiver. Außerdem gibt es auf der Rückseite des Bildschirm eine Plakette mit der genauen Bezeichnung des Gerätes. Damit kann man sich im Internet oder Fachhandel informieren.
Vor allem Fernseher, die zehn Jahre oder älter sind, können oft keine HD-Programme empfangen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder muss ein neuer Fernseher her oder man investiert in einen sogenannten Digital Receiver.
Doppelt so gute Bildqualität durch HD
So nervig die Umstellung ist, es lohnt sich. Das Bild ist schärfer, sogar doppelt so scharf, sagt Sascha Biel vom Elektrofachgeschäft in Lörrach. Die Farben werden intensiver. Aber auch der Ton verbessert sich und wird verständlicher. Gerade bei Flachbildschirmen ist das laut Biel oft ein Problem. Außerdem soll sich der Stromverbrauch verringern und es kommen neue Funktionen hinzu. Die Option "Klare Sprache" soll beispielsweise mehr Barrierefreiheit schaffen.
Edgar Ernst aus Lörrach hat seinen Fernseher bereits umgestellt und merkt den Unterschied. Bei ihm hat die Umstellung problemlos funktioniert. Jetzt freut er sich über das neue Fernseherlebnis: "Durch die neue Qualität ist es noch viel angenehmer für die Augen geworden. Auch der Ton ist viel besser. Aber das Bild ist natürlich unglaublich."
Der Radiobeitrag von SWR-Reporterin Elisabeth Marx:
ARD will Kosten einsparen
Vor drei Jahren beschlossen, ist es ab nächstem Jahr Realität. Im Herbst 2025 wechselt auch das ZDF zu HD-Qualität. Gemeinsame Programme, wie arte, phoenix oder one, laufen schon seit zwei Jahre nur über HD. 2020 forderte die "Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfes der Rundfunkanstalten" (KEF) die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dazu auf, nur noch in HD und nicht im Doppelformat zu senden. Dieses Vorhaben ist Teil der Sparmaßnahmen im Zuge der Diskussion um die Erhöhung des Rundfunkbeitrages.