Der 23. November ist für Straßburg in diesem Jahr nämlich ein ganz besonderer Tag. Es ist der 80. Jahrestag der Befreiung von den Nazis. Auch Frankreichs Präsident Macron ist zu den Feierlichkeiten nach Straßburg gekommen. Er betonte die Rolle von Straßburg für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. "Die Grenzregion Elsass-Mosel ist ein Land der Hoffnung, in dem Unmögliches möglich geworden ist", sagte Macron bei einer Ansprache in der Straßburger Universität.
Tricolore über der Kathedrale
Am 23. November 1944 wehte auf dem Straßburger Münsterturm nach Jahren der De-facto-Annektierung durch die Nazis zum ersten Mal wieder die französische Tricolore. Der damalige französische General Leclerc und seine Zweite Panzerdivision hatten sich von Paris aus gen Osten vorgekämpft - über die Vogesen bis nach Straßburg. Die Stadt war befreit, ein neues Kapitel deutsch-französischer Geschichte begann.
Im Gedenken an die damaligen Ereignisse begann am Samstagmorgen zunächst eine Zeremonie mit Straßburgs Bürgermeisterin Jeanne Barseghian (Grüne). Sie bildete den Auftakt der Feierlichkeiten auf der Place de la République. Beteiligt waren daran auch Schülerinnen und Schüler aus Stuttgart zusammen mit Jugendlichen aus Straßburg und Périgueux in Zentralfrankreich.
Jugendliche treffen Macron
Weiter ging es auf der Place Broglie. Dort legte Präsident Macron einen Kranz am Denkmal für den französischen General Leclerc nieder. Dieser befreite die Stadt am Rhein am 23. November 1944. Außerdem gab es eine Performance mit 190 Tänzerinnen und Tänzern verschiedener Generationen. Darunter waren jugendliche Hip-Hoper aus dem Straßburger Stadtteil Elsau, und Tänzerinnen und Tänzer klassischer Stilrichtungen. Auch aus Freiburg waren laut Stadt Menschen beteiligt.
Sauerkraut und Charleston auf dem Programm
Mit einem großen Sauerkrautessen mit rund 300 geladenen Gästen, einem Ball der Befreiung, bei dem Charleston, Swing und Lindy Hop getanzt werden, und einem Konzert in der Straßburger Kathedrale gehen die Feierlichkeiten in Straßburg dann noch bis zum Abend weiter. Viele umliegende Städte und Gemeinden haben ebenfalls Veranstaltungen organisiert. Außerdem gab es am Nachmittag eine Gedenkfeier im früheren KZ Natzweiler-Struthof, an der auch Emmanuel Macron teilnahm.
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