Meilenstein beim Ausbau der B14

Brücke zum Abpausen: Zweites Murrtal-Viadukt entsteht

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Autor/in
Laura Cloppenburg
Porträt-Foto von Laura Cloppenburg
Deborah Kölz
Porträt Reporterin Deborah Kölz

Die B14 gilt als wichtigste Verbindungsstraße im mittleren Neckarraum und als chronisch überlastet. Der Ausbau mit dem zweiten Murrtal-Viadukt soll Entlastung bringen.

Eins der wichtigsten Infrastrukturprojekte in Baden-Württemberg nimmt Form an: der Ausbau der Bundesstraße 14 von zwei auf vier Spuren. Wichtiges Element: die beiden neuen, baugleichen Murrtal-Viadukte bei Backnang, über die der Verkehr laufen soll. Eins davon steht schon seit 2011. Am Montag sind nun die ersten Stahlträger der zweiten Autobrücke angebracht worden, mithilfe eines 650 Tonnen schweren Krans.

Aus eins mach zwei: B14-Brücke wird ausgebaut

Der Bau der zweiten Brücke läuft bereits seit April vergangenen Jahres. Sie steht genau an der Stelle, an der bis vor etwa zehn Jahren das alte Murrtal-Viadukt stand, das noch aus der Nachkriegszeit stammte. Für Projektleiter Frank Hussack ist der Bau etwas Besonderes, da er zum ersten Mal eine Brücke direkt kopieren kann. "Sonst habe ich immer das Unikat", sagt der Planer. Dieses Mal sehe er direkt daneben, wie sein künftiges Bauwerk am Ende auch aussehen soll.

Das ist das erste Mal für mich, dass ich quasi eine Brücke baue, wo ich mir daneben das Beispiel abschauen kann.

107 Meter Spannweite haben die Brückenbögen, genau wie beim Vorbild. An den Stahlträgern des Bogens wird schon mit Beton verschalt. Andere neue Träger werden jetzt mit einem Kran auf den Stützpfeilern aufgesetzt. Dabei fühle er immer eine Anspannung, ob auch alles zusammenpasst, wie es zuvor geplant und berechnet wurde, sagt Hussack. Oder ob an dem tonnenschweren Kran die richtigen Gegengewichte angebracht sind - es seien viele Bausteine, die beim Brückenbau ineinandergreifen müssten. "Und wenn ein Baustein fehlt, kann das Kartenhaus auch mal ganz schnell zusammenfallen", so Hussack.

Ebene Fahrfläche ist Herausforderung bei Bogenbrücke

Eine Herausforderung bei einer Bodenbrücken sei immer, dass am Ende die Fahrbahn oben drauf eben wird, erklärt Bauleiter Frank Hussack. Bogenbrücken hätten viele verschiedene Bautypen, die aber später, wenn Gewicht durch Autos und Verformung dazukomme, zusammenpassen müssen. Denn nur so könne später eine gerade Fahrfläche entstehen. "Der Verkehrsteilnehmer will ja nachher nicht wie auf einem Surfbrett im Auto sitzen," erklärt Hussack und zeichnet mit der Hand Wellenbewegungen nach.

Stahlträger werden am neuen Murrtal-Viadukt mit einem Kran eingesetzt.
Alles passt, wie es vorher detailliert berechnet wurde: Mit einem Kran wurde ein neuer Stahlträger auf dem neuen Murrtal-Viadukt angebracht.

Murrtal-Viadukt: Das bringt der Ausbau

Aktuell wird der Verkehr der B14 noch über das erste neue Viadukt (gebaut 2009 bis 2011) geführt. Das soll später die Fahrtrichtung Stuttgart werden, wenn die zweite neue Brücke 2025 fertig sein soll. Die wird dann künftig mit zwei Spuren Richtung Schwäbisch Hall führen. Der vierspurige Ausbau soll Entlastung für die Region bringen, sagt Nicole Liebeskind vom Regierungspräsidium Stuttgart: "Weniger Stau, kürzere Fahrzeiten nach Stuttgart, wahrscheinlich auch bessere Lebensqualität für die Anwohner."

Vor allem auf den Ortsdurchfahrungen der Gemeinden Waldrems und Maubach soll es dadurch in Zukunft ruhiger werden, wenn mehr Fahrzeuge die B14 auf der Brücke nutzen können. 2017 wurde in den beiden Orten der durchschnittliche Verkehr gemessen. Über 30.000 Autos fuhren dort am Tag, dazu noch rund 2.700 schwere Fahrzeuge wie Lastwagen oder Busse.

Bund unterstützt Ausbau der B14

Um Landschaft, Bauwerke und Anwohner zu entlasten, investiert der Bund rund 390 Millionen Euro in die neue B14, die auch mehr Lärmschutzwände bekommen soll. In das zweite Murrtal-Viadukt, das gerade im Bau ist, fließt von dem Geld ein Anteil von 24 Millionen Euro. Viele Abschnitte der neuen B14 sind auch schon fertiggestellt und leiten den Verkehr bereits um Ortschaften herum. Als Teil des Bundesverkehrswegeplans 2030 soll der gesamte Ausbau bis 2029 abgeschlossen sein.

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