Am Samstag hat die diesjährige Vesperkirche in der Stuttgarter Leonhardskirche geendet. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz: Nach zwei Jahren Corona-Pause sei das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Begegnung sehr hoch gewesen. In sieben Wochen hätten die Ehrenamtlichen rund 36.000 Essen und 20.000 Vesper-Tüten an Bedürftige ausgegeben. Die ehrenamtliche Hilfe ließe sich auf zehntausend Stunden beziffern, heißt es in einer Mitteilung des Evangelischen Kirchenkreises Stuttgart.
Vesperkirche Stuttgart gibt pro Tag bis zu 100 Essen mehr aus
Vor allem die erhöhten Kosten für Energie und Lebensmittel hätten mehr Menschen zur Vesperkirche gebracht. Das Angebot in der Leonhardskirche läuft seit Mitte Januar. An manchen Tagen seien 100 Essen mehr ausgegeben worden als in den vergangenen Jahren. Die Vesperkirche Stuttgart gibt es seit 28 Jahren, sie finanziert sich aus Spenden. Sie bietet sieben Wochen lang täglich eine warme Mahlzeit, heiße Getränke, ein Vesper zum Mitnehmen sowie Kultur und geistliche Impulse an.
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir besucht "Harrys Bude"
Nach einem ersten Kennenlernen in Berlin hat Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) den Lebensmittelrettern von "Harrys Bude" in Stuttgart einen Gegenbesuch abgestattet. Am Container an der Kirche St. Maria verteilt der einst selbst Wohnungslose Harry Pfau zusammen mit anderen Ehrenamtlichen Essen an Bedürftige - gekocht aus Bio-Lebensmitteln, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Unterstützt wird Pfaus Lebensmittel-Rettungsprogramm von der Katholischen Kirche, die Trägerin des Projekts ist. "Harrys Bude ist nicht nur eine Essensausgabe, sondern ein Ort der Begegnung, Integration und Armutsbekämpfung", sagte Jürgen Langerfeld von der Bürgerstiftung Stuttgart am Rande des Treffens.