Das Deutschlandticket kommt - zwar erst zum Mai, aber der Vorverkauf ist am Montag gestartet. Die Nachfrage ist offenbar groß. Nach dem Verkaufsstart waren die Server von VVS und Bahn immer wieder überlastet. "Die VVS-App und auch die DB-Navigator-App sind heute Morgen in die Knie gegangen. Wir gehen davon aus, dass diese 'Kinderkrankheiten' in den kommenden Tagen behoben sind", erklärte VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger im SWR-Interview. "Alternativ kann das Abonnement für das Deutschlandticket allerdings auch bei Kundencentern der Verkehrsbetriebe abgeschlossen werden", ergänzt Hachenberger. So eines ist in Stuttgart beispielsweise am Hauptbahnhof eingerichtet.
Interessierten empfahl Hachenberger, in den kommenden Tagen ein Abonnement abzuschließen. "Um ab dem 1. Mai mit dem Deutschlandticket reisen zu können, muss das Abonnement spätestens am 10. April abgeschlossen werden", erklärte er. Insbesondere bei Neukunden nehme der Kaufprozess recht viel Zeit in Anspruch, da beispielsweise die Schufa-Informationen des potentiellen Abo-Kunden angefragt werden müssen.
Ein digitales Ticket - aber nicht ausschließlich fürs Handy
Das Ticket gibt es nur digital - das ist so vom Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) vorgegeben worden. "Digital heißt nicht, dass es das Ticket nur für das Handy gibt", erklärte Hachenbergers Geschäftsführer-Kollege Horst Stammler. Bereits jetzt würden Tickets für Abonnenten im VVS auch auf einer Chipkarte ausgegeben. "Wir werden wahrscheinlich nach wie vor die meisten Tickets auf der Chipkarte ausgeben. Dann steht auf dem Chip eben nicht mehr VVS-Zone 1, sondern Deutschlandticket. Und damit kann man dann in ganz Deutschland fahren."
Gültigkeit, Nutzen, Form Seit Montag gilt das Deutschlandticket - was man dazu wissen muss
Am 1. Mai ging das Deutschlandticket - auch bekannt als 49-Euro-Ticket - für den Nahverkehr an den Start. Alles Wichtige rund um das Angebot finden Sie hier.
Stammler: "Finanzierungsfragen sind jetzt geklärt"
Horst Stammler zeigte sich vor allem froh, dass alle Fragen um die Finanzierung des Deutschlandtickets geklärt sind. "Für uns ist wichtig, dass der Bund und die Länder einen vollen Ausgleich leisten." Somit gehe der VVS davon aus, dass ihre sonstigen Einnahmen durch diesen Ausgleich ersetzt werden. "Deswegen freuen wir uns über das Ticket." Man hoffe, durch das Ticket auch die Zahl der Abonnenten deutlich erhöhen zu können.
Stammler fügte mit einem Lachen hinzu: "Es ist jetzt ein tolles Produkt, mit dem wir auch eine schöne Werbekampagne bringen können." In den vergangenen Tagen hatte es bei Werbekampagnen um das 49-Euro-Ticket einen Schlagabtausch zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der Stuttgarter VVS gegeben. Die BVG forderten in ihrer Kampagne die Schwaben in der Hauptstadt auf, mit dem neuen Ticket wieder Richtung Heimat zu fahren. Die VVS revanchierte sich und drohte damit, dass umgekehrt jetzt alle Schwaben nach Berlin kommen würden.