Vor dem Stuttgarter Landgericht muss sich ab Donnerstag ein junger Syrer verantworten, weil er Fußballfans bei der Europameisterschaft 2024 mit einem Klappmesser angegriffen haben soll. Während eines Public Viewings auf dem Schlossplatz in Stuttgart hat er laut Staatsanwaltschaft plötzlich auf mehrere Menschen eingestochen. Dem damals 25-Jährigen wird versuchter Mord in sechs Fällen und bei vier davon auch mit schwerer Körperverletzung vorgeworfen.
Staatsanwaltschaft geht von Tat aus Hass auf Türken aus
Die Angegriffenen hatten ein Spiel zwischen Tschechien und der Türkei verfolgt und waren durch ihre Kleidung als Fans des türkischen Teams erkennbar. Mehrere Menschen hat der 25-Jährige bei die Attacke schwer verletzt, ein Opfer schwebte sogar in Lebensgefahr. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Stuttgart hat der mutmaßliche Angreifer aus Hass auf Türken gehandelt.
Anklage wegen versuchten Mordes Messerangriff bei Fußball-EM: Ermittler vermuten als Motiv Hass auf Türken
Es war beim Spiel Tschechien - Türkei. Ein Syrer soll beim Public Viewing in Stuttgart mehrere Menschen mit einem Messer teils schwer verletzt haben. Nun soll er vor Gericht.
Verletzte des Messerangriffs sind Nebenkläger vor dem Landgericht
Unklar ist bislang, wie es ihm gelungen ist, das Messer in die Fanzone vor dem Stuttgarter Neuen Schloss zu bringen. Der Bereich war abgesperrt, an den Eingängen gab es überall Kontrollen. Manche Fußballfans hatten sich bei der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart sogar beschwert, dass die Kontrollen zu streng seien.
Die Polizei hatte mit Hilfe der Videoüberwachung einen Tumult bemerkt und war deshalb schon nach wenigen Minuten am Tatort. Den mutmaßlichen Täter konnte sie festnehmen. Das Landgericht hat mehrere Prozesstage angesetzt. Die vier Menschen, die bei dem Messerangriff verletzt wurden, treten als Nebenkläger auf. Am ersten Prozesstag soll die Anklageschrift verlesen werden.