Trotz der Auseinandersetzung mit Verletzten in der Fanzone in Stuttgart am Mittwochabend zeigt sich Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit Blick auf die ersten beiden EM-Wochen insgesamt zufrieden. "Landesweit musste die Polizei erfreulicherweise nicht sehr oft einschreiten", sagte Strobl am Donnerstag.
Mehr als 17.000 Polizisten während EM im Einsatz
Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums haben knapp 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die vier Vorrundenspiele im Stuttgarter Stadion angeschaut. Mehrere Hunderttausend Menschen verfolgten die Spiele bei den Public Viewing Veranstaltungen im Land.
Mehr als 17.000 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte wurden bislang im Rahmen der Europameisterschaft in Baden-Württemberg eingesetzt. Die Beamten wurden dabei auch von Einsatzkräften aus dem Saarland, aus Bayern, aus Rheinland-Pfalz und von der Bundespolizei unterstützt sowie von knapp 95 ausländischen Polizistinnen und Polizisten. Alleine in Stuttgart wurden bislang mehr als 14.500 Beamtinnen und Beamte eingesetzt.
Dazu kamen jeweils über 1.000 Einsatzkräfte aus dem nichtpolizeilichen Bereich - also der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, dem Rettungsdienst wie dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern und den Johannitern.
Die Zahl der Straftaten ist laut polizeilicher Bilanz mit insgesamt rund 200 in Relation zur Größe des EM-Geschehens und der großen Anzahl der versammelten Menschen sehr gering. Dabei handelte es sich überwiegend um veranstaltungstypische Straftaten wie Diebstähle oder Körperverletzungen. Außerdem kam es auch zu etwa 25 unerlaubten Drohnenflügen.
Auseinandersetzung in der Fanzone auf dem Stuttgarter Schlossplatz
Beim Spiel Tschechien gegen die Türkei am Mittwoch kam es beim Public Viewing auf dem Schlossplatz in Stuttgart zu einer körperlichen Auseinandersetzung, bei der mehrere Personen mit einem Messer teilweise schwer verletzt wurden. Die Polizei konnte einen Tatverdächtigen festnehmen. Die Hintergründe zu der Tat sind noch unklar.
Motorradpolizist stirbt bei Eskorte von Ungarns Regierungschef
Überschattet wurden die Einsätze während der EM vom Unfalltod eines Motorradpolizisten. Der 61-Jährige hatte am Montag mit der Motorradstaffel der Verkehrspolizei Stuttgart den ungarischen Regierungschef Viktor Orbán eskortiert. Bei der Fahrt zum Flughafen war eine 69-Jährige mit ihrem Auto mit dem Motorrad des Beamten zusammengeprallt. Der 61-Jährige starb, ein 27-jähriger Kollege wurde schwer verletzt.