Mit Unterstützung aus der Luft hat eine Pferdebesitzerin in der Nähe von Welzheim (Rems-Murr-Kreis) ihr entlaufenes Pferd wieder einfangen können. Da sie selbst nicht wusste, wohin ihr Haflinger gelaufen war, fragte sie beim nahegelegenen Flugplatz nach. Dort zögerte Hobbypilot Martin Görtz nicht lang und bot an, aus der Luft zu suchen.
Gesucht: Brauner Haflinger mit blonder Mähne
Görtz tauschte Nummern mit der suchenden Frau aus und bekam eine Pferdebeschreibung: ein brauner Haflinger mit blonder Mähne. Wenige Minuten später hob er vom örtlichen Flugplatz ab. Aus der Luft konnte er das Auto der Suchenden sehen und gegebenenfalls lotsen. Sein Fokus lag bei der Suche auf Feldern und offenen Gegenden mit wenigen Menschen. Und es dauerte nicht lang, da entdeckte er das Pferd auf einem Feld.
Direkt aus dem Cockpit rief er per Handy die Pferdebesitzerin an und lotste sie zum Zielfeld. Das gestaltete sich anfangs schwer, denn das Pferd galoppierte weiter querfeldein. So schnell konnte das Auto nicht hinterher kommen und vor allem nicht quer über die Felder fahren. Für den Hobbypiloten war es spannend die Verfolgungsjagd aus der Luft zu beobachten, erzählt er im Telefoninterview.
Sichtkontakt verloren: das Pferd flieht in den Wald
Es hätte nicht mehr viel gefehlt und die Besitzerin hätte das Pferd eingeholt, doch dann galoppierte es in den Wald hinein. Durch das dichte Blätterdach war nun auch für Martin Görtz die Sicht versperrt. Seine Hoffnung: Das Pferd kommt aus einem Waldweg wieder raus. Und so kam es auch. Der Haflinger kam an der L1080 wieder zum Vorschein. Jedoch ist das eine befahrene Landstraße, die das Pferd in eine brenzlige Situation brachte. Mehrere Autos mussten stark abbremsen.
Wieder lotste Görtz die Besitzerin zum Fundort und konnte aus der Luft nur hoffen, dass alle Beteiligten unverletzt bleiben. Da fühle man sich hilflos, so Görtz, denn aus der Luft könne er nur zuschauen. Dann hat es geklappt! Die Besitzerin war rechtzeitig beim Pferd und konnte es mit einer Leine einfangen. Zu Schaden kam glücklicherweise niemand. Während die Besitzerin einen Pferdanhänger organisierte, landete Görtz wieder sicher am Flugplatz Welzheim.
Happy End für den Hobbypiloten und die Pferdebesitzerin
Mission erledigt! Wieder am Boden erzählt Martin Görtz erstmal seinen Kollegen von der Suchaktion. Seit dreizehn Jahren fliegt er schon, aber so etwas sei ihm noch nie passiert. Er freut sich, dass er mit seinem Hobby eine gute Tat vollbringen konnte. Mit der Pferdebesitzerin ist er weiterhin in Kontakt. Er hat ihr angeboten mal im Flieger mitzufliegen.