Das Stuttgarter Opernhaus am Eckensee

Trotz Kritik an teurer Renovierung

Opernsanierung Stuttgart nimmt Fahrt auf

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Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater hat sich mit Kritik an den Plänen zur Sanierung der Stuttgarter Oper befasst. Nicht nur Kunstministerin Olschowski will trotzdem daran festhalten.

Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater steht hinter den Plänen zur milliardenschweren Sanierung des Littmannbaus, in dem die Stuttgarter Oper untergebracht ist. Das betonten die Vorsitzenden des Verwaltungsrats, Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) und Landeskunstministerin Petra Olschowski (Grüne). Daran habe auch die allgemeine Krisensituation nichts geändert.

Kritik von CDU, FDP, Bund der Steuerzahler und "Haus und Grund"

Mindestens eine Milliarde Euro soll die Sanierung der Stuttgarter Oper kosten. Seit die CDU-Fraktion im baden-württembergischen Landtag im Zusammenhang mit der Renovierung von einer "Goldrandlösung" sprach und Sparmaßnahmen forderte, scheint das Projekt zur Zielscheibe geworden zu sein. Inzwischen haben sich auch die FDP-Fraktion, der Bund der Steuerzahler und der Verein "Haus und Grund" der heftigen Kritik an den Sanierungsplänen angeschlossen.

"Es handelt sich um alles, aber nicht um ein Goldrandprojekt", betonte Kunstministerin Olschowski im Gespräch mit dem SWR. Sie verwies darauf, dass man in den vergangenen Jahren auf der Suche nach Alternativen "jeden Stein in der Stadt umgedreht habe" und zum Zwecke von Einsparungen "jeden Quadratmeter im Opernhaus" noch einmal geprüft habe.    

Olschowski: Eine Milliarde Euro Baukosten "nicht ungewöhnlich"

Die 2019 prognostizierten Baukosten von einer Milliarde Euro sorgen bis heute für Kritik an dem Sanierungsvorhaben. Ministerin Olschowski betonte, dass diese auf mindestens zehn Jahre gerechnet seien und von Stadt und Land gemeinsam getragen würden. "Für den Bauetat des Landes ist es eine Summe, die uns nicht in eine Krisenstimmung führt", so Petra Olschowski im Gespräch mit dem SWR.

Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper entgegnete den Kritikern, dass man sich seit 2014 mit allen Fragen zur Opernsanierung kritisch auseinandergesetzt habe. Jetzt sei mit der Entscheidung, eine Projektgesellschaft zu gründen, ein entscheidender Schritt getan worden. Davon erwartet Nopper Klarheit über die Kosten der Sanierung. "Ich finde, es macht erst dann Sinn, wieder in die Diskussion einzutreten, wenn wir neue Erkenntnisse haben", sagte er nach der Aufsichtsratssitzung.

Projektgesellschaft soll noch im Dezember gegründet werden

Am 15. Dezember soll im Stuttgarter Gemeinderat die Gründung einer Projektgesellschaft beschlossen werden. Der baden-württembergische Landtag hatte bereits im Sommer 2022 zugestimmt. Diese wird sich um Planung und Bau des Großprojekts Opernsanierung kümmern. Zunächst steht dabei die Ausschreibung des Architektenwettbewerbes an.

Bereits auf den Weg gebracht ist die Ausschreibung für den Interimsbau bei den Wagenhallen, wo die Oper während der Renovierung des Littmannsbaus untergebracht werden soll. Dieses Gebäude soll 2028 fertig sein. Erst dann wird die Oper umziehen können.

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SWR

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