Polizeibeamte haben am Montagabend eine mit internationalem Haftbefehl gesuchte Angestellte einer Geldtransportfirma in Stuttgart festgenommen. Die 42 Jahre alte Frau steht im Verdacht, bei ihrer Firma mehr als eine Million Euro Bargeld gestohlen zu haben.
Die Tat hatte sich bereits am 14. Oktober 2022 in den Räumen des Sicherheitsunternehmens abgespielt. Der Diebstahl sei noch am selben Tag bemerkt worden, hatte eine Polizeisprecherin damals erklärt.
Frau stellte sich den Ermittlern
Ermittlerinnen und Ermittler nahmen die Frau am Stuttgarter Flughafen fest, wie das zuständige Polizeipräsidium am Dienstag mitteilte. Davor hatte die Tatverdächtige über ihren Rechtsanwalt angekündigt, sich stellen zu wollen. Den Ermittlungen zufolge habe sie sich zumindest teilweise in Bosnien aufgehalten. Am Montagabend reiste sie über Montenegro am Stuttgarter Flughafen ein.
Die Frau sei am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt worden, der den bestehenden Haftbefehl in Vollzug setzte. Unklar war den Angaben zufolge noch der Verbleib des gestohlenen Gelds. Ebenso dauerten die Ermittlungen zu möglichen Mittäterinnen und Mittätern weiter an, so die Polizei auf SWR-Nachfrage. Zu den Motiven der Frau konnte die Polizei noch keine Angaben machen.
Außergewöhnlich große Öffentlichkeitsfahndung
Seit Mitte Dezember hatte die Polizei mit einer Öffentlichkeitsfahndung nach der 42-Jährigen gesucht. Das sei aufgrund der rechtlichen Hürden immer etwas Besonderes für die Polizei, so eine Sprecherin des Präsidiums in Stuttgart. In diesem Fall sei auch im Ausland viel über die Fahndung berichtet worden.
Geldtransportfirma mehrmals ausgeraubt
Die Stuttgarter Geldtransportfirma wurde nach dem Vorfall im Dezember erneut beraubt - wieder von einem eigenen Mitarbeiter. Wie die Polizei mitteilte, habe ein 27-Jähriger den Diebstahl in der Nacht zu Heiligabend begangen. Rund 135.000 Euro soll er dabei an sich genommen haben. Der Diebstahl fiel erst einige Tage später auf. Der Mitarbeiter hat sich inzwischen der Polizei gestellt. Wo sich das gestohlene Geld befinde, sei aktuell noch unklar.