Der Betriebsrat der Mercedes-Benz-Niederlassung in Stuttgart will einen möglichen Verkauf der konzerneigenen Autohäuser verhindern. Auf einer Betriebsversammlung am Mittwoch kündigte Betriebsratschef Ingo Kontny an, für den Erhalt der Standorte zu kämpfen. Im Januar hatte Mercedes-Benz mitgeteilt, den Verkauf seiner Autohäuser und Werkstätten an 80 Standorten deutschlandweit zu prüfen.
Betriebsrat nennt Verkaufserwägungen "vollkommen inakzeptabel"
Die Entscheidung des Mercedes-Vorstands sei ein "Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen", sagte Kontny. Die Mitarbeitenden hätten in den letzten Jahren zahlreiche Entbehrungen auf sich genommen und viele Zugeständnisse gemacht, erklärte er auf der Betriebsversammlung. Somit hätten sie ihren Beitrag geleistet, um die Profitabilität der Niederlassungen sicherzustellen.
Die Verkaufspläne seien deshalb "vollkommen inakzeptabel und in keinster Weise nachvollziehbar", so Kontny. Der Betriebsrat hob zudem das Know-how, den Wert und die Loyalität der eigenen Mitarbeitenden hervor. Er kündigte an, in den kommenden Gesprächen mit der Unternehmensleitung für den Erhalt der Niederlassungen zu kämpfen. Sollte es doch zum Verkauf kommen, gehe es darum, bestmögliche Konditionen für die Beschäftigten sicherzustellen.
Betriebsrat kritisiert die Pläne Mercedes-Benz prüft Verkauf von Autohäusern
Der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz denkt darüber nach, seine konzerneigenen Autohäuser zu verkaufen. Betroffen sind bundesweit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Stellen sollen nicht abgebaut werden
Laut der Mitteilung von Mercedes-Benz vom Januar geht es um rund 80 Standorte in Deutschland, an denen rund 8.000 Menschen beschäftigt sind. Nach Angaben des Unternehmens ist nicht geplant, Niederlassungen zu schließen oder Stellen abzubauen. Man stehe zu der zugesagten Beschäftigungssicherung für alle Tarifmitarbeitenden bis Ende 2029.
Zudem soll die Prüfung möglicher Verkäufe dem Autohersteller zufolge ergebnisoffen und schrittweise erfolgen. Ein Verkauf an reine Finanzinvestoren sei nicht geplant. Es gehe vielmehr darum, langfristig die Zukunftsfähigkeit der regionalen Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit der Niederlassungen zu sichern.