Eine 31-jährige Deutsche aus Oberbayern und ihr gleichaltriger Partner aus dem Irak müssen mehrere Jahre ins Gefängnis. Am Mittwoch hat das Oberlandesgericht Stuttgart die Frau zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, den Mann, mit dem sie nach islamischen Ritus verheiratet ist, zu sechs Jahren.
Angeklagte Frau soll Geld für den IS gesammelt haben
Nach Ansicht des Gerichts waren beide seit Mai 2018 nach islamischem Recht verheiratet und radikalisiert. Ab 2020 sammelten sie Spendengelder für den Islamischen Staat (IS) und leiteten diese nach Syrien und in den Libanon weiter. Der Mann soll insgesamt etwa 13.000 Dollar (gut 12.000 Euro) übergeben haben. Zudem versuchte er über Monate hinweg mit Hilfe der Spendengelder, eine IS-Frau deutscher Herkunft aus einem bewachten Flüchtlingslager im IS-Gebiet herauszuschleusen, damit sie sich wieder den Dschihadisten anschließen kann.
Der Mann soll außerdem eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben. So habe er versucht, in den Sudan auszureisen, um dort oder in Syrien für den IS zu kämpfen. Bei der Ausreise wurde er festgenommen und dann verhaftet. Die Frau räumte die Vorwürfe im Prozess weitestgehend ein.