In der Stuttgarter Innenstadt sind am Sonntagnachmittag mehrere Hundert Demonstranten gegen das Regime im Iran auf die Straße gegangen. Sie folgten damit einem Aufruf iranischer Aktivisten. Die Proteste begannen mit einem Marsch vom Marktplatz zum Marienplatz. Dort fand schließlich eine Kundgebung statt. Teilnehmer skandierten beispielsweise die Parolen "Nieder mit der Diktatur" und "Mullah muss weg".
Aktivisten: Keine Gespräche mit dem Iran
Im Protestaufruf kritisierten die Veranstalter den Iran als menschenverachtende islamische Republik. Sie fordern von den westlichen Regierungen unter anderem, die iranischen Revolutionsgarden offiziell zur Terrororganisation zu erklären. Außerdem dürfe mit dem Regime in Teheran nicht mehr verhandelt werden. Es steht beispielsweise wegen der Gewalt gegen Demonstrierende in der Kritik.
Demo erinnert an Abschuss der Passagiermaschine PS752
Die Proteste in Stuttgart fanden am Jahrestag des Abschusses der ukrainischen Passagiermaschine PS752 bei Teheran vor drei Jahren statt. Auch im Iran hatten Protestorganisationen für Sonntag zu neuen Demonstrationen aufgerufen. Viele Hinterbliebene sind bis heute der Meinung, dass die Verantwortlichen für den Abschuss nicht ausreichend zur Rechenschaft gezogen wurden.
Proteste im Iran beschäftigen auch Menschen in der Region
Die Protestwelle im Iran sorgt schon seit Längerem auch in der Region Stuttgart für Anteilnahme. So wurden beispielsweise in Ludwigsburg Busse mit dem Konterfei von Mahsa Amini beklebt. Der Tod der jungen Frau war zuvor zum Auslöser für die Proteste im Iran geworden. Auch in Stuttgart demonstrierten zuvor immer wieder Menschen gegen das Regime.