Forscher des Max Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart haben sechseckige Roboterbauteile entwickelt, die sich wie Lego-Bausteine zu Hochgeschwindigkeitsrobotern zusammensetzen lassen. Das teilte das Max-Planck-Institut am Mittwoch mit.
Die Module heißen "Hexel". Sechs leichte, starre Platten aus Glasfaser dienen jedem Modul als Grundlage. Im Inneren der Module sitzt ein künstlicher Muskel. So können sich die Module bewegen. Was dadurch möglich wird, zeigt das Max-Planck-Institut in diesem Video:
Max-Planck-Institut Stuttgart: Ein Baustein, viele Roboter
"Die Kombination weicher mit starren Komponenten ermöglicht hohe Sprünge und hohe Geschwindigkeiten", sagt Ellen Rumley. Sie arbeitet derzeit als Gastwissenschaftlerin der University of Colorado Boulder in Stuttgart. Gemeinsam mit Zachary Yoder und anderen forscht sie zu den sechseckigen Robotern.
Weltweite Forschung an Mini-Robotern
Den Ansatz solcher Mini-Roboter verfolgen weltweit immer mehr Forschungsteams. Bereits 2019 präsentierte ein US-amerikanisches Forschungsteam magnetische Roboterwürfel, die sich ständig neu verbinden können. Andere Forschungsteam setzen auf einen ganzen Schwarm von Robotern, der sich immer wieder verändert. So hat ein Forschungsteam der Universität Harvard 100 bis 1.000 Mini-Roboter zu einem Schwarm vereint, die selbst organisiert neue Formationen annehmen können. Die Forschungsprojekte sind Teil der Grundlagenforschung - auf der Suche nach alternativen Robotik-Konzepten. In der Praxis werden solche neuen Ansätze noch nicht eingesetzt.
"Wir sehen es als sehr praktisch an, Roboter mit rekonfigurierbaren Fähigkeiten zu entwickeln. Das ist weitaus nachhaltiger, als fünf verschiedene Roboter für fünf verschiedene Zwecke zu bauen", sagt Wissenschaftler Yoder. Die Module könnten immer wieder neu angeordnet werden. Das sei besonders für Firmen oder Anwendungsgebiete interessant, die weniger Geld und andere Ressourcen zur Verfügung haben.
Forscher in Stuttgart: Roboter für unterschiedliche Anforderungen
"Indem wir mehrere Module miteinander verbinden, können wir neue Robotergeometrien schaffen und sie für unterschiedliche Anforderungen wiederverwenden", so Rumley. Im Fachjournal "Science Robotics" haben die Wissenschaftler diese Woche eine Forschungsarbeit zu den Roboter-Modulen veröffentlicht.