Eine frühere Mitarbeiterin einer Geldtransportfirma ist am Montag vom Stuttgarter Landgericht zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das hat der SWR aus dem Gerichtssaal erfahren. Die 42-Jährige hatte im Oktober 2022 aus den Räumen ihres Stuttgarter Arbeitgebers 1,25 Millionen Euro gestohlen und sich mit dem Geld ins Ausland abgesetzt.
Die drei Jahre entsprächen der Forderung der Anklage. Das Urteil sei rechtskräftig, beide Seiten verzichteten auf Rechtsmittel. Die 42-Jährige hatte die Vorwürfe der Anklage "im Wesentlichen eingeräumt", wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart dem SWR zuvor mitteilte.
Angeklagte: Geld war für Leben mit dem Partner gedacht
Als Grund für die Tat gab die Frau vor Gericht an, dass sie mit ihrem Partner eine gemeinsame Zukunft im ehemaligen Jugoslawien geplant habe. Ohne die Partnerschaft zu dem jüngeren Mann hätte sie es nicht gemacht, sagte die 42-Jährige.
Die Frau gab zu, eine Sporttasche mit Geldbündeln vollgestopft zu haben und zu ihrem Freund ins Auto gestiegen zu sein. Vor Gericht sagte sie, ihr sei zu diesem Zeitpunkt bereits klar gewesen, dass sie damit ihr Leben in Deutschland "verbockt" habe. Sie setzte sich ins Ausland ab und soll sich zeitweise in Serbien aufgehalten haben.
Frau stellte sich der Polizei
Die Ermittlerinnen und Ermittler suchten per Öffentlichkeitsfahndung nach ihr, auch international. Für Aufsehen sorgte auch, dass die Angeklagte und ihr Freund selbst in sozialen Medien Fotos und Videos aus ihrem neuen Luxusleben posteten. Ende Januar, nach rund zwei Monaten, stellte sich die 42-Jährige schließlich der Polizei. Sie wurde am Stuttgarter Flughafen festgenommen.