Auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe war der Stuttgarter SWR Fernsehturm im nationalen Auswahlverfahren erfolgreich und wird jetzt für 2024 auf die deutsche Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Das teilte das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen am Montag mit.
Zusammen mit der frühkeltischen Anlage Fürstensitz Heuneburg (Kreis Sigmaringen) sind somit beide baden-württembergischen Vorschläge angenommen worden.
Finale Entscheidung erst in einigen Jahren
Bis zur Entscheidung der UNESCO wird es aber aufgrund des komplexen weiteren Verfahrens noch ein paar Jahre dauern. Denn eine Nominierung muss mindestens ein Jahr in der Vorschlagsliste stehen, bevor bei der UNESCO der eigentliche Welterbe-Antrag gestellt werden kann. Erfahrungsgemäß dauere es aber auch danach noch, bis die UNESCO final entscheidet, so das Ministerium.
SWR Intendant Kai Gniffke: "Ein Symbol für Pioniergeist"
"Es macht uns sehr stolz, dass der SWR Fernsehturm Welterbe werden könnte", sagte SWR Intendant Kai Gniffke. Der Turm verkörpere einen bedeutenden Abschnitt in der deutschen Rundfunkgeschichte und sei ein Symbol für Pioniergeist. Der SWR ist Eigentümer der "Betonnadel", wie der Fernsehturm in Stuttgart auch genannt wird. Er gilt als erster Fernsehturm der Welt.
Für Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) ist die Aufnahme in die Tentativ-UNESCO-Welterbe-Liste "mehr als berechtigt", denn "der Stuttgarter Fernsehturm ist nicht nur der Stuttgarter Leuchtturm und der Stolz der Schwaben. Er war eine architektonische Innovation, und er war Vorbild für alle Fernsehtürme der Welt."
Sieben Welterbe-Stätten gibt es in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg hat bis jetzt sieben Welterbe-Stätten. In Baden-Württemberg koordiniert das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen als oberste Denkmalschutzbehörde die Antragsverfahren für die Welterbeliste. Das Ministerium betreut die Bewerbungen gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.