Es gehört definitiv zu den gefährlicheren Graffiti-Arten und ist auch in der Szene recht umstritten. Beim Malen mit Säure spricht man unter Graffiti-Künstlern vom sogenannten „Etching“. Dabei füllen die Sprüher Lack-Marker mit einer säurehaltigen Substanz, um dann ihre Künstler-Kürzel, auch „Tags“ genannt, auf Glasscheiben oder Metallflächen zu malen. Malen heißt aber in diesem Fall nicht das Verwenden von Farbe, sondern eben von Säure, die sich in die Oberflächen frisst und so nach kurzer Zeit eine milchig-trübe Spur hinterlässt, die man so gut wie gar nicht entfernen kann Laut Szeneinternen gibt es zwar legale Säuremittel, die professionelle Künstler benutzen können, doch häufig greifen Sprüher eben auf illegale Mittel wie Flusssäure zurück. Und die ist stark gesundheitsgefährdend. Darum gilt „Etching“ im öffentlichen Raum nicht nur als Sachbeschädigung, sondern darüber hinaus auch als gefährliche Körperverletzung. Wie die Polizei bestätigt, wurde Flusssäure auch an den mehreren Stadtbahn-Haltestellen in der Innenstadt von Stuttgart verwendet, unter anderem an der Haltestelle Marienplatz, ein beliebter und belebter Treffpunkt der jungen Szene. Darum hatte man wirklich Glück, dass niemand durch die Säure oder die Dünste verletzt wurde. Laut Polizei sei das der erste bekannte Vorfall von „Etching“ in Stuttgart.
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