Gottesdienste in der griechisch-orthodoxen Kirche in Esslingen haben am Wochenende viele Gläubige angezogen. Das Gebäude gilt europaweit als größte griechisch-orthodoxe Kirche im byzantinischen Stil außerhalb von Griechenland. Die Nacht auf Sonntag war für die griechisch-orthodoxen Christen dieses Jahr die Osternacht, denn ihrem Kirchenjahr liegt ein anderer Kalender zugrunde als dem der Katholiken und Protestanten. Im Gegensatz zur evangelischen und katholischen Kirche steigt bei der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland die Zahl der Mitglieder. Denn für viele Griechen ist die Kirchengemeinde ein Ort, um sich mit anderen Landsleuten zu treffen.
Griechisch-orthodoxe Kirche Esslingen: Wie es zum Bau kam
Vier Gottesdienste hintereinander hat Pater Michael Neonakis in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der griechisch-orthodoxen Kirche in Esslingen gefeiert. Und schon bei der ersten Feier am Samstagabend war das Gotteshaus voll.
Den Anstoß zum Bau der Kirche gab der Pater selbst. Als er 1986 nach Esslingen gekommen sei, sagt er, da habe er gemerkt, dass es dort so viele Griechen gab, dass die ein eigenes Gotteshaus bräuchten. Die Kirche Mariä Verkündigung wurde dann mit viel Eigenleistung gebaut und über Spenden finanziert. Rund 5.000 Mitglieder hat die Esslinger Gemeinde heute.
Osterfest mit Feuerwerk
Anastasia Legidou, die sich selbst als schwäbische Griechin bezeichnet, engagiert sich schon seit vielen Jahren in der Esslinger Gemeinde. Bei Kirchenführungen erklärt sie auch Besonderheiten der griechisch-orthodoxen Liturgie. Dort gibt es beispielsweise Sänger, aber keinerlei Musikinstrumente. Nicht fehlen dürfen bei einem Ostergottesdienst rote Eier und Osterbrot aus Hefeteig – beide sind Symbole für das Leben. Höhepunkt der Osterliturgie: Im Freien verkündete Pater Michael Neonakis die Osterbotschaft. Zum Osterfest gab es in der Esslinger Kirche auch ein kleines Feuerwerk.