Innerhalb der vergangenen sechs Wochen wurde die Freiwillige Feuerwehr in Kernen im Remstal (Rems-Murr-Kreis) 26 Mal zu Einsätzen gerufen, die mutmaßlich von einem Brandstifter begangen wurden. Neben Altkleider- und Altpapiercontainern brannten Holzstapel, eine Gartenhütte, Strohballen, Briefkästen und Autos. Vier Autos gingen bisher in Flammen auf, bei einem fünften habe die Fahrzeugbesitzerin es rechtzeitig entdeckt, sagte die Feuerwehr dem SWR. Die Polizei ordnet unterdessen nur 22 Fälle dem mutmaßlichen Brandstifter zu.
Die Einsätze seien fast täglich, sagte der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kernen, Andreas Wersch, dem SWR. Sie fänden nicht nachts statt, sondern inzwischen fast immer zwischen 13:30 Uhr und 17 Uhr. Einmal hätten 220 Rundballen gebrannt, 100 konnte die Feuerwehr noch retten. Das sei eine große Herausforderung gewesen, diese zu löschen. Rekord seien vier Einsätze an einem Tag gewesen, so der Kommandant.
Die Polizei fährt in Zivilfahrzeugen Streife
Autofahrer hätten Angst um ihr Auto, so Andreas Wersch, die Bevölkerung sei nervös. Die Polizei fährt laut Wersch mittlerweile Streife und setzt bei den Bränden Hubschrauber und eine Drohne ein. Doch vom Täter bisher keine Spur. Ein Verdächtiger wurde zwischenzeitlich festgenommen, doch genau in dieser Zeit brannte es wieder nach demselben Muster.
Von der Polizei heißt es offiziell auf SWR-Anfrage, sie rate den Bürgerinnen und Bürgern besonnen und ruhig zu bleiben. Wer etwas Verdächtiges bemerkt habe, solle das melden. Die Kriminalpolizei ermittle intensiv. Weitere Details wollte ein Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.
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Wie lange halten die Feuerwehrleute das durch?
Die vielen Einsätze gingen derweil der Freiwilligen Feuerwehr Kernen an die Substanz, so Kommandant Andreas Wersch. Auch wenn sie aktuell genügend freiwillige Helfer hätten, sei das Pensum hoch. Im Jahresmittel habe die Freiwillige Feuerwehr in Kernen im Remstal 80 Einsätze, das sei viel für die 16.000-Seelen-Gemeinde. Und jetzt komme noch die Brandserie dazu. Andreas Wersch hofft, dass der mutmaßliche Täter bald gefasst wird.