Der Technologiekonzern Bosch mit Sitz in Stuttgart stellt sich im Bereich Software und Künstliche Intelligenz auf ein kräftiges Wachstum des Marktes ein. Dabei will Bosch in allen Bereichen vom Auto über die Gebäudeausstattung bis hin zum Werkzeugbau von dieser Entwicklung profitieren. Bis Ende der Dekade erwartet der Konzern, mit Software Milliardenumsätze zu erzielen. Das teilte Bosch am Mittwoch bei einem Pressetermin auf dem Forschungscampus des Konzerns in Renningen (Kreis Böblingen) mit.
Studie rechnet mit starkem Wachstum bei Automobilsoftware
Allein im Automobilbereich wird der Softwaremarkt deutlich wachsen. Nach einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung McKinsey soll der globale Markt für Automobilsoftware und -elektronik bis 2030 jährlich um mehr als fünf Prozent, auf ein Umsatzvolumen von über 460 Milliarden US-Dollar steigen. Davon will sich Bosch einen Teil sichern und dafür jetzt die Weichen stellen. Dem Konzern zufolge beginne jetzt das Zeitalter der "softwaredefinierten Mobilität".
In den nächsten Jahren wird sich der Softwareanteil in den Autos verdreifachen. Grund ist die Entwicklung hin zu einer neuen Generation von Fahrzeugen, den sogenannten softwaredefinierten Autos. Diese neue Art von Fahrzeugen soll anders geplant und aufgebaut sein. Ähnlich wie beim Smartphone sollen die Fahrzeuge neue Funktionen per Update erhalten.
Weitreichende Folgen für Autohersteller Computer auf Rädern: wie Software die Automobilindustrie verändert
Seit den Fortschritten in der IT und der künstlichen Intelligenz werden immer mehr Funktionen in Autos von Software übernommen. Das hat Auswirkungen auf die ganze Branche.
Fahrzeuge sollen künftig Software-Updates bekommen
Auch Lastwagen, Motorräder und E-Bikes sollen künftig aus der Ferne mit neuen Komfort- und Sicherheitsfunktionen ausgestattet werden. Denkbar wären zum Beispiel eine neue und modernere Software für das Kollisionswarnsystem oder ein verbesserter Assistent für das autonome Fahren.
"Bosch ist längst auch ein Software-Unternehmen", erklärte der Chef des weltweit führenden Autozulieferers, Stefan Hartung. Der Konzern sieht sich gut aufgestellt, weil er bereits als Softwareanbieter aktiv ist und über Kompetenzen bei der Herstellung von Computern für die Fahrzeuge der Zukunft verfügt. Von mehr als 48.000 in der Software-Entwicklung Beschäftigten arbeiten 42.000 in der Autozuliefersparte Mobility. Nach eigenen Angaben will Bosch bis zum Ende des Jahrzehnts Milliardenumsätze mit Software erzielen.