Kündigungswelle bei Automobilzulieferer

Bosch will mindestens 1.500 Stellen streichen

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Der Stuttgarter Autozulieferer Bosch will im kommenden Jahr Stellen abbauen. 1.500 Jobs könnten allein an den Standorten Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen wegfallen.

Beim Automobilzulieferer Bosch droht ein massiver Stellenabbau. Mindestens 1.500 Jobs sollen im kommenden Jahr an den Standorten Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen (Kreis Ludwigsburg) wegfallen. Zuerst hatte die "Automobilwoche" darüber berichtet.

Bosch steht laut einer Unternehmenssprecherin in einem engen Austausch mit den Arbeitnehmervertretern. Die Betriebsräte würden vor Entscheidungen einbezogen und könnten Handlungsalternativen vorschlagen. Der Prozess solle sozialverträglich gestaltet werden.

"Dabei wollen wir auf die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche, auf das Angebot von Qualifizierungsprogrammen für Wachstumsbereiche, aber auch Vorruhestandsregelungen oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen setzen", teilte die Sprecherin mit. Mit neuen Produkten und vielfältigen Qualifizierungsmaßnahmen solle das Beschäftigungsniveau gehalten werden. Dennoch müsse dies in einigen Bereichen an die Auftragslage angepasst werden.

Schwache Weltwirtschaft und wenig Bedarf bei E-Mobilität

Bosch hatte im Sommer Kündigungen für die 80.000 Beschäftigten der deutschen Mobility-Sparte bis zum Jahr 2027 ausgeschlossen. Deshalb hat Bosch erklärt, dass der Stellenabbau sozialverträglich vorgenommen werden soll. Der Übergang zur Elektromobilität erfordere hohe Vorleistungen und gehe mit einem sinkenden Beschäftigungsbedarf einher. Eine schwache Weltwirtschaft, die anhaltende Inflation und negative Wechselkurseffekte verschärften die Situation.

Stellen bei Bosch sollen in Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb wegfallen

Betroffen ist vor allem der Bereich Antriebsstrang, wo am Thema Diesel- und Benzinmotoren geforscht und entwickelt wird. In der Entwicklung, der Verwaltung und dem Vertrieb in diesem Bereich sollen die Stellen bis Ende 2025 wegfallen. Das hänge mit dem Verbot von Verbrennermotoren der EU zusammen, das ab dem Jahr 2035 gilt.

Darauf stellen sich viele Unternehmen ein, da Diesel- und Benzinermotoren auf Dauer Auslaufmodelle sind, wie Christof Gaißmayer aus der SWR Wirtschaftsredaktion erklärt. Die Autobauer wollen vor diesem Hintergrund kaum noch in die Entwicklung dieser Motoren investieren. Für Zulieferer wie Bosch heißt das, es gibt in diesem Bereich keine oder kaum noch Aufträge. Mittelfristig werde das große Auswirkungen auf die Automobilindustrie haben, so Gaißmayer.

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"Wir gehen Schritt für Schritt vor und entwickeln Maßnahmen standortspezifisch", sagte die Unternehmenssprecherin. Als ein Instrument sollen 40-Stunden-Verträge gekündigt werden, um auf die tariflichen 35 Stunden zu reduzieren. "Wir haben mit deutlich größeren Herausforderungen zu kämpfen als noch zu Jahresbeginn erwartet", so die Konzern-Sprecherin.

Stellenabbau in Feuerbach und Schwieberdingen schon 2019 angekündigt

Dass neben Schwäbisch Gmünd auch an den Standorten Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen Stellen gestrichen werden müssen, hatte Bosch bereits 2019 angekündigt. Das Eckpunktepapier dazu wurde vor ziemlich genau vier Jahren vorgestellt. Da war aber noch von höchstens 1.000 Stellen die Rede, nach heftigen Protesten und Verhandlungen mit dem Betriebsrat konnten 500 noch mal kurzfristig gerettet werden. Zudem hatte der Automobilzulieferer aufgrund der Verbrenner-Krise 2021 schon ein Werk im niedersächsischen Göttingen und eines im thüringischen Arnstadt verkauft.

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