Der Autozulieferer Bosch hat seine Beschäftigten darüber informiert, dass er weitere 500 Stellen abbaut. Das betrifft auch mehrere Standorte in Baden-Württemberg, darunter Schwieberdingen (Kreis Ludwigsburg) und Reutlingen. Konkret geht es um die Sparte für elektronische Steuergeräte, also den Geschäftsbereich Mobility Electronics.
Bosch verspricht Stellenabbau ohne Entlassungen
Ein Konzernsprecher teilte dem SWR am Dienstag mit, der Stellenabbau solle sozialverträglich geschehen. Bis Ende 2027 werde es keine betriebsbedingten Kündigungen im Bereich für elektronische Steuergeräte geben. Stattdessen will Bosch dort offene Stellen nicht mehr nachbesetzen oder Beschäftigte in andere Konzernbereiche vermitteln. Außerdem seien nur wenige Stellen betroffen: Weltweit beschäftige Bosch in dieser Sparte 40.000 Personen, davon rund 12.500 in Deutschland.
Auftragsrückgang bei Autoelektronik
Bosch teilte als Grund für den Abbau der 500 Stellen mit, als Autozulieferer werde der Konzern von Entwicklungen in der Branche stark unter Druck gesetzt. Die Autobauer würden die elektronischen Steuergeräte immer häufiger selbst entwickeln, anstatt beispielsweise Bosch damit zu beauftragen. Auch die Herstellung der Teile werde immer seltener an Bosch vergeben.
Bosch hält den Stellenabbau auch deshalb für notwendig, weil seine Sparte für elektronische Steuergeräte konkurrenzfähig bleiben müsse, was die Kosten betrifft. Denn die Sparte liefere auch Teile für andere Bosch-Produkte.
Immer mehr Negativ-Meldungen von Bosch
Bereits in den letzten Monaten gab es Berichte über einen Stellenabbau bei Bosch. Vor wenigen Tagen hatte das "Handelsblatt" von 1.200 wegfallenden Stellen berichtet, 950 davon demnach in Deutschland. Grund dafür sei, dass sich das Geschäft mit autonomem Fahren nicht wie erwartet entwickelt habe. Auch damals ging es unter anderem um den Standort Schwieberdingen. Mittlerweile hat der Konzern den Bericht bestätigt. Außerdem teilte Bosch im Dezember mit, dass im Bereich Verbrennungsmotoren 1.500 Jobs wegfallen sollen.