Am Dienstag wollen sich erneut zahlreiche Landwirtinnen und Landwirte zu einer Demonstration in Stuttgart treffen. Ab 10 Uhr werden bis zu 3.000 Traktoren und Fahrzeuge auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart erwartet. Das erklärte der Veranstalter Christian Coenen von "Land schafft Verbindung Baden-Württemberg" dem SWR. "Sogar von Freiburg wollen sich Landwirte morgens um 4 Uhr auf den Weg machen, um pünktlich da zu sein", so Coenen weiter. Für den Großraum Stuttgart bedeutet das laut Polizei vor allem Verkehrseinschränkungen auf den großen Zugangsstraßen.
Sternfahrt nach Stuttgart: Staus auf den Bundesstraßen
In einer Sternfahrt sollen laut Christian Coenen aus allen Himmelsrichtungen die Landwirtinnen und Landwirte in Konvois aus Traktoren und anderen Fahrzeugen nach Stuttgart kommen. Von 10 Uhr bis 13 Uhr sei die Ankunft auf dem Cannstatter Wasen geplant, dann soll dort die eigentliche Kundgebung stattfinden. "Daher rechnen wir vor und nach der Kundgebung mit Einschränkungen im Straßenverkehr", erklärt ein Polizeisprecher dem SWR. Vor allem die Zufahrtsstraßen nach Stuttgart seien betroffen. Die Konvois werden aus Richtung Calw, Esslingen, Heilbronn, Karlsruhe, Ludwigsburg und Rottweil erwartet.
Proteste auch in Frankreich - Heilbronnerin berichtet Konvois aus der Region bei Bauerndemo in Stuttgart
Hunderte Schlepper aus Heilbronn-Franken haben sich am Dienstagmorgen wieder auf den Weg nach Stuttgart gemacht - zur Bauerndemo. Laut Polizei gab es viele Verkehrsbehinderungen.
"Daher sind primär die Bundesstraßen 10, 14, 27 und 29 betroffen", so der Polizeisprecher weiter. "Da für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration die Anfahrt durch die Innenstadt erfolgt, ist auch dort mit Einschränkungen zu rechnen." Auch auf dem Schattenring und der Weinsteige könne es daher zu Staus kommen. Straßenblockaden hingegen sind laut Veranstalter und der Polizei nicht geplant.
Kundgebung auf dem Cannstatter Wasen
Um 13 Uhr soll die eigentliche Kundgebung auf dem Cannstatter Wasen beginnen. Die Landwirtinnen und Landwirte demonstrieren bei der Veranstaltung dafür, den "Fortbestand einer vielfältigen und resilienten bäuerlichen Landwirtschaft in Deutschland zu sichern". Die Bäuerinnen und Bauern fordern, dass ein eigenständiger Agrardiesel eingeführt wird, sowie eine Verpflichtung bei landwirtschaftlichen Produkten und verarbeiteten Lebensmitteln das Herkunftsland klar zu kennzeichnen. Darüber hinaus fordern sie eine Tierwohlabgabe zur Unterstützung beim Bau tierwohlgerechter Ställe.
Bei der Kundgebung sollen nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der Bäuerinnen und Bauern sprechen, sondern beispielsweise auch Politikerinnen und Politiker.
Bauernproteste bereits Anfang Januar in der Region
Bereits Anfang Januar haben Landwirtinnen und Landwirte im Raum Stuttgart zum Auftakt der Bauernproteste für massive Verkehrsbehinderungen und -blockaden gesorgt. Dabei wurden auch Autobahnauffahrten blockiert. Diese Proteste wurden, anders als die Kundgebung diese Woche, vom Bauernverband organisiert. Die Proteste der Landwirte richten sich gegen den Abbau von Steuervergünstigungen. In den vergangenen Wochen machte die Regierung vermehrt Zugeständnisse - doch die reichen den Landwirten nicht.