Politik und Autobauer treffen sich in Karlsruhe

Autobranche in der Krise: Gemeinsame Software soll helfen

Stand
Autor/in
Christoph Schöneberger
Fotoshooting SWR Studio Heilbronn Mitarbeiter Dezember 2022

Im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW kommen heute wichtige Köpfe aus Politik und Wirtschaft in Karlsruhe zusammen. Es geht vor allem um eine Open-Source-Software.

In Karlsruhe treffen sich am Mittwoch Politik und Autohersteller, um nach Wegen aus der Krise zu suchen. Schlechte Nachrichten aus der Autobranche gibt es inzwischen wöchentlich. Die Autobauer und die Zulieferer befinden sich im größten Veränderungsprozess ihrer Geschichte.

Einerseits geht es um die Umstellung auf Elektromobilität. Andererseits wird das Auto durch immer mehr Technologie und Systemfunktionen zum "Computer auf vier Rädern". Um einen Technologiefortschritt zu erlangen, sollen Hersteller künftig enger bei der sogenannten Free- and Open-Source-Software zusammenarbeiten.

Kooperation: Forschende am KIT empfehlen Open-Source-Software

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben Forschende überschlagen: In der Architektur eines Fahrzeugs befinden sich heute bis zu 150 elektronische Steuergeräte und 100 Millionen Codezeilen. Wenn diese fehlerhaft sind oder unvorhergesehene Situationen eintreffen, können diese zahlreichen Softwarekomponenten auch die Sicherheit der Fahrzeuge und ihrer Umgebung gefährden. Damit das nicht passiert, haben Forschende des KIT und der Universität Stuttgart ein Papier mit Handlungsmaßnahmen veröffentlicht.

Standort Deutschland soll von gemeinsamer Software profitieren

In dem Papier geht es auch darum, die Software in der Automobilbranche zu standardisieren und Open-Source-Lösungen zu nutzen. Dabei würden alle Autohersteller also erst einmal denselben Quellcode verwenden und diesen dann auf ihre Bedürfnisse anpassen.

Michael Weyrich von der Universität Stuttgart ist sich sicher, dass bei einer Zusammenarbeit der gesamte Standort Deutschland profitieren würde und man so besser mit der starken internationalen Konkurrenz mithalten könnte.

In Karlsruhe wollen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Porsche, Lutz Meschke, Bosch-Chef Steffen Hartung sowie IHK-Präsident Christan O. Erbe und Professor Thomas Hirth vom KIT eine Absichtserklärung unterzeichnen, um die Zusammenarbeit an der Software voranzubringen.

8. Treffen im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft

Generell soll es bei der achten Jahresveranstaltung des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg darum gehen, wie die Leitbranche im Land auch künftig Wertschöpfung und Arbeitsplätze am Standort sichern und wie sie zum Vorreiter einer klimaschonenden und intelligenten Mobilität werden kann, so Kretschmann. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird erwartet.

Mehr zu Automobilwirtschaft und Strategiedialog

Baden-Württemberg

Mercedes-Benz, Porsche und Bosch Software-Entwicklung: Autobauer und Zulieferer arbeiten zusammen

Software im Auto wird immer wichtiger. Doch es macht wenig Sinn, dass jedes Unternehmen eigene Software entwickelt. Deshalb tun sich jetzt mehrere Konzerne in BW zusammen.

SWR Aktuell am Morgen SWR Aktuell

Berlin

Strategiegipfel in Berlin zur Mobilitätswende BW fordert mehr Unterstützung für Autoindustrie vom Bund

Baden-Württemberg wirbt bei der Bundesregierung für Unterstützung der Automobilindustrie bei der Mobilitätswende. In Berlin wurden auch andere Forderungen bezüglich E-Mobilität laut.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Brüssel

"Strategiedialog Automobilwirtschaft" in Brüssel BW: EU sollte heimische Automobilbranche fördern

Die Autobranche in Baden-Württemberg steckt im Umbruch. Um die Energiewende voranzubringen, fordert das Land beim Strategiedialog Automobilwirtschaft in Brüssel EU-Unterstützung.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.