Das warme Sommerwetter am Wochenende war nur von kurzer Dauer: Schwere Gewitter und extreme Regenfälle haben am Sonntag in mehreren Regionen Baden-Württembergs zu Überschwemmumgen geführt und Schäden verursacht. Betroffen waren unter anderem die Landkreise Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und Tuttlingen. Verletzt wurde niemand.
Im Landkreis Tuttlingen haben unwetterartige Regenfälle und Hagel erhebliche Überschwemmungen und hohe Sachschäden verursacht. Extreme lokale Hagel- und Regenfälle hätten binnen Minuten für vollgelaufene Keller, fortgeschwemmte Umzäunungen, Flurschäden und Fahrzeug- und Gebäudeschäden gesorgt, teilte das Polizeipräsidium Konstanz am Abend mit. Flüsse und Bäche traten über ihre Ufer.
Besonderer Schwerpunkt der Unwetter waren die Gemeinden Schura, Durchhausen und Talheim. In Trossingen war eine Straße über Stunden hinweg einsatzbedingt voll gesperrt. Ein Auto sei dort an der im Aufbau befindlichen Feuerwehrabsperrung vorbei in den überfluteten Bereich gefahren, hieß es. Wegen eines Motorschadens musste die Feuerwehr dann beide Insassen aus ihrem Fahrzeug befreien.
Unwetter hat Folgen: Mehrere Straßen gesperrt, Gefahr für Gebäude
In Durchhausen waren mindestens 20 Gebäude entlang des Schönbachs von den Unwetter-Folgen betroffen. Die Hauptstraße war auch dort über mehrere Stunden gesperrt. In Talheim waren mehrere Gebäude und die Festhalle gefährdet. Im Einsatz befanden sich alle verfügbaren Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Trossingen, Aldingen, Durchhausen, Gunningen und Talheim.
Erste vorsichtige Schadensschätzungen der Einsatzkräfte vor Ort gehen in die Hunderttausende, wie die Polizei weiter mitteilte. Über Personenschäden sei bislang nichts bekannt. Die Aufräumarbeiten würden noch bis spät in die Nacht andauern, mit Verkehrsbehinderungen im Einsatzgebiet sei zu rechnen.
Schwere Gewitter: Polizei, Feuerwehr und Straßenmeistereien im Dauereinsatz
Massive Auswirkungen hatte ein Unwetter am frühen Sonntagabend auch in den Kreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Am späten Abend konnte die Polizei eine erste Bilanz ziehen. Demnach seien Feuerwehren, Straßenmeistereien und die Polizei zu einer zweistelligen Zahl an Einsätzen in den betroffenen Regionen gerufen worden.
Ein Schwerpunkt lag laut Polizei um Titisee-Neustadt. Vereinzelt kam es zu sehr starken Niederschlägen, wodurch zahlreiche Keller vollliefen und Straßen überflutet wurden. Noch immer gesperrt ist seit den Regenfällen am Sonntagabend die Landstraße 156 zwischen Neustadt und Kappel. Wie die Beamten weiter mitteilten wurde die Straße derart unterspült, dass diese einzubrechen droht. Experten hätten die Schäden als so groß eingeschätzt, dass die Straße vermutlich über mehrere Tage gesperrt werden müsse.
Neben zahlreichen vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen beschäftigte die Helferinnen und Helfer ein Erdrutsch auf der B294 bei Biederbach-Frischnau. Aufgrund der großen Wassermengen gelang laut Polizei auf einer Länge von mehreren Metern Erdreich auf die Fahrbahn, so dass diese mehrere Stunden gesperrt werden musste. Ebenfalls phasenweise gesperrt werden musste die Landstraße 107 bei Elzach-Prechtal. Starke Regenfälle sorgten für überspülte Straßen, ein dort abgestellter Sportwagen lief mit Wasser voll und musste abgeschleppt werden.
Mehr Infos im Wetterbericht aus den SWR Aktuell Fernsehnachrichten von Sonntagabend:
Deutscher Wetterdienst warnt vor lokalen Unwettern
Auch am Montag soll es vermehrt zu Gewittern kommen - teils unwetterartig. Die Temperaturen liegen dabei zwischen 23 und 29 Grad. Der Dienstag zeigt sich wechselnd bewölkt bei Höchstwerten zwischen 17 und 23 Grad. Im Süden und Südosten sind vereinzelt Schauer und Gewitter möglich. Lokal sind dann auch Starkregen und Hagel möglich - vor allem im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb.