Baden-Württemberg will mehr Geld in Schulen in sozialen Brennpunkten investieren. Das hat Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Mittwoch angekündigt. Sie sagte im Landtag, sie sei nicht zufrieden mit dem Abschneiden der baden-württembergischen Grundschulkinder in der jüngsten IQB-Studie. Es hänge zu sehr vom familiären Hintergrund ab, ob ein Kind gut vorankomme oder nicht. Da habe die Landesregierung noch viele Hausaufgaben.
Bei der bundesweiten IQB-Studie hatten Schülerinnen und Schülern an baden-württembergischen Grundschulen kein gutes Ergebnis erzielt: Ein Fünftel der Kinder schaffte die Mindeststandards im Lesen, Rechnen und Schreiben nicht.
Schopper stellt Schulen mehr Geld und Personal in Aussicht
Schopper will künftig Schulen, die besonders viele Kinder mit ausländischen Wurzeln unterrichten, mehr Geld und Personal zur Verfügung stellen. Die Grünen-Politikerin sprach sich aber gegen eine Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung aus, wie sie die FDP forderte. Solche Debatten führten bei der Frage, wie man die Kluft zwischen Herkunft und Bildungserfolg schließen könne, nicht weiter.
Die FDP hielt der Landesregierung die schlechten Ergebnisse bei etlichen Bildungsstudien vor. FDP-Bildungsexperte Timm Kern forderte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf, innerhalb von zwei Monaten eine Regierungserklärung zur Bildungsgerechtigkeit abzugeben.