Ein Wahllokal in der Erfurter Innenstadt. In Thüringen fand am Sonntag die Landtagswahl statt.

Stimmen der Parteien

Erfolge für AfD bei Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen: So reagiert BW

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Wolfgang Lickert

In der baden-württembergischen Landespolitik haben die Zahlen aus Thüringen und Sachsen unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Die AfD spricht von einem sensationellen Ergebnis.

Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben bei Grünen, CDU und SPD in Baden-Württemberg Besorgnis ausgelöst. Die AfD dankte den Wählern in den beiden ostdeutschen Bundesländern. Bei der Landtagswahl in Sachsen liefern sich CDU und AfD derzeit ein enges Rennen um Platz eins, in Thüringen wurde die AfD klar stärkste Kraft.

Grüne: Niederlage für alle demokratischen Parteien

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Andreas Schwarz, sagte dem SWR, die Ergebnisse in Thüringen seien "eine Niederlage für alle demokratischen Parteien". Dass so viele Leute AfD und Sarah Wagenknecht gewählt hätten, sei eine Zäsur. Das müsse alle demokratischen Parteien zum Denken und auch zum gemeinsamen Handeln auffordern.

CDU: Alarmsignal für Parteien

Manuel Hagel, CDU-Fraktions- und Landesvorsitzender, sagte dem SWR, seine Partei sei in Sachsen und Thüringen der Stabilitätsanker in der politischen Mitte. Die extremistischen Parteien hätten enorm zugelegt, die Parteien der Ampel seien entweder unter fünf Prozent oder an der Fünf-Prozent-Hürde. Das sei ein Alarmsignal für die Parteienlandschaft. "Jetzt muss es ja der Letzte in der Berliner Ampel begriffen haben, dass es darum geht, jetzt endlich zu regieren anstatt zu blockieren", so Hagel wörtlich. Es gehe darum, die wirklichen Problem zu lösen, die die Menschen umtreiben.

SWR-Hauptstadtkorrespondent Sebastian Deliga verfolgt in Berlin die beiden Landtagswahlen. Er berichtet unter anderem, wie die Ampelparteien am Sonntagabend die Ergebnisse aufnahmen:

AfD: Menschen im Osten wollen politische Wende

Anton Baron, AfD-Fraktionsvorsitzender im Landtag, sprach von einem "sensationellen Ergebnis" der Landtagswahlen. Die Wähler hätten der AfD einen "riesen Vertrauensvorschuss" gegeben. Die Zustimmung zu seiner Partei sei damit erklärbar, dass die Ampelregierung eine wirtschafts- und bürgerfeindliche Politik betreibe und die "Massenmigration" nicht bekämpfen könne. Die Menschen im Osten wollten eine politische Wende, und die bekämen sie nur mit der AfD.

SPD: Wahlergebnisse beängstigend

Der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch sagte dem SWR, die Wahlergebnisse seien für ihn "beängstigend", vor allem die Tatsache, dass die AfD in einem Bundesland stärkste politische Kraft wurde. Es gehe jetzt darum, in beiden Ländern stabile Mehrheiten zu haben, es gehe weniger um die einzelnen Parteien. "Aber natürlich bin ich froh, dass die SPD in beiden Landtagen weiterhin sein wird." Er setze darauf, dass in Sachsen eine "Regierung der demokratischen Fraktionen" zustande kommt. Große Probleme sehe er in Thüringen. "Wir werden sehen in den nächsten Tagen, wozu die mögliche Regierungsbildung in Thüringen führen wird", so Stoch.

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