Das Landeskriminalamt in Baden-Württemberg hat für antisemitische Vorfälle eine zentrale Koordinierungsstelle eingerichtet. Dies teilte das Innenministerium auf SWR-Anfrage mit.
Astrid Meisoll aus der Redaktion Landespolitik
Die Koordinierungsstelle ist demnach unmittelbar nach dem Angriff der Hamas auf Israel eingerichtet worden. Seitdem wurden antisemitische Straftaten und Aktionen im niedrigen zweistelligen Bereich gemeldet, so das Innenministerium. Überwiegend handele es sich dabei israelische Flaggen, die beschädigt oder entfernt wurden.
Seit 2019 hat die Landesregierung dreieinhalb Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen an jüdisch-israelischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Im Laufenden Jahr kommt noch eine weitere Million für Sicherheitspersonal und Alarmsysteme hinzu.
Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte des Landes, Blume, sagte dem SWR, die Sicherheitslage sei in Baden-Württemberg vergleichsweise gut. Die Verunsicherung sei aber groß. Blume lobte, dass BW 2021 als erstes Bundesland Stellen für Polizeirabbiner geschaffen hat. Diese verbesserten den Kontakt zwischen jüdischen Gemeinden und der Polizei.