Viele Mieterinnen und Mieter müssen deutlich mehr von ihrem Einkommen für das Wohnen aufwenden als früher. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Mietbelastung für 2022. In Baden-Württemberg sind es 28 Prozent und damit etwas mehr als im bundesweiten Schnitt.
Besonders viel müssen Mieterinnen und Mieter im Land in großen Städten von ihrem Einkommen für das Wohnen ausgeben. Hier sind es 29,6 Prozent des Einkommens. In mittelgroßen Städten sind es 28,1 Prozent, in Kleinstädten und Landgemeinden 26,5 Prozent.
In Großstädten mehr als zehn Euro pro Quadratmeter
Mit Blick auf die durchschnittlichen Kosten pro Quadratmeter bedeutet das: 10,5 Euro in Großstädten, 9,3 Euro in mittelgroßen Städten und 8,3 Euro in Kleinstädten. Diese Zahlen beziehen sich auf die Brutto-Kaltmiete, also die Raumkosten inklusive verbrauchsunabhängiger Betriebskosten. Die gestiegenen Strom- und Heizkosten sind darin nicht enthalten. Im Schnitt zahlen Mieterinnen und Mieter in Baden-Württemberg mehr als bundesweit.
Neben den Menschen in Großstädten zahlen auch die Einpersonenhaushalte deutlich mehr. Sie müssen 33,2 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufwenden. Bei einem Haushalt mit zwei Personen sind es 23,5 Prozent. Auch Mieterinnen und Mieter, die noch nicht so lange in ihren Wohnungen leben, zahlen mehr als langjährige Mieterinnen und Mieter.
Neue Mietstatistik veröffentlicht - Wohnen wird immer teurer Mieterbund in BW: Die Grenze der Belastungsfähigkeit ist längst überschritten
Wohnen wird immer teurer. Das belegen die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Der Vorstand des Mieterbundes und Vorsitzende des Mietervereins Stuttgart, Rolf Gaßmann, fordert deshalb Konsequenzen von Seiten der Politik.
Viele Menschen in BW brauchen Hälfte des Einkommens für Miete
Teurer geworden ist es ganz generell: Wer relativ neu eingezogen ist, zahlt für die Wohnung überdurchschnittlich viel vom Einkommen. Viele geben sogar die Hälfte oder noch mehr davon fürs Wohnen aus. Das betrifft fast acht Prozent der Haushalte in der Statistik, und zwar rund 176.000 in Baden-Württemberg.