Ein neues Elektrofahrzeug vom Typ „EQE“ von Mercedes-Benz steht am Automotive Logistics Center Bremen auf dem Gelände von DB Cargo in der Sonne.

Bundesregierung will E-Auto-Absatz ankurbeln

Meinung: Teure E-Dienstwagen zu fördern löst keine Probleme

Stand
Autor/in
Michael Wegmer
SWR-Wirtschaftsredakteur Michael Wegmer
Onlinefassung
Michael Herr

Die E-Mobilität in Deutschland hat ein Problem. Teure E-Dienstwagen steuerlich zu fördern, ist kein Teil der Lösung, meint SWR-Wirtschaftsredakteur Michael Wegmer.

Der Absatz von Elektroautos ist in Deutschland im August eingebrochen. Die E-Mobilität in Deutschland hat ein Problem, und mit ihr die Autohersteller wie Volkswagen. Das Bundeskabinett hat heute beschlossen, den Absatz ein bisschen anzukurbeln und will E-Dienstwagen steuerlich stärker fördern. Was für eine absurde Idee!

Diese Entscheidung würde ich als typisch deutsch bezeichnen. Denn was wir im Moment gerne machen: Wir kümmern uns nicht um die Probleme, sondern doktern hilflos an den Symptomen herum. In diesem Fall mit einem schlechten, dazu noch teuren Taschenspielertrick.

Probleme, die gelöst werden müssten, hat die E-Mobilität in Deutschland mehr als genug. Wir produzieren zu teuer. E-Autos kosten im eigenen Land immer noch viel mehr als Verbrenner, international sind deutsche Elektroautos wegen des Preises immer weniger konkurrenzfähig. Die Autoindustrie hat den Wandel viel zu lange von sich weg lobbyiert.

Deutsche Autohersteller haben lange erfolgreich gegen den Wandel lobbyiert.

Deshalb haben wir jetzt einen Forschungs- und Entwicklungsrückstand. Bei wichtigen Teilen für die Akkus sind wir von anderen Ländern abhängig. Was passiert? Um den schleppenden E-Auto-Absatz irgendwie anzukurbeln, werden nun Unternehmen, die Elektro-Dienstwagen anschaffen, stärker gefördert. Unter anderem dadurch, dass jetzt noch teurere Modelle gekauft werden dürfen.

Michael Wegmer
Michael Wegmer

Wagen von einem Listenpreis bis zu 95.000 Euro sollen gefördert werden. Also die schönen großen SUV-Schrankwände, mit Büffelledersitzen, Soundsystem und selbstaufblasbarem Dachzelt. Ausstattungen, die man so braucht für eine Dienstfahrt. Natürlich mit einem entsprechend hohen Stromverbrauch. Eine Maßnahme, die den Staat hunderte von Millionen Euro kostet, während auf der anderen Seite immer noch über die Finanzierung des Deutschlandtickets gestritten wird. Das hat mit Verkehrswende - oder greifen wir etwas tiefer - mit vernünftiger Verkehrspolitik nichts zu tun. Und zeigt leider, dass wir politisch offenbar überhaupt keine vernünftige Idee mehr haben, wie auch nur eines der Probleme dieser deutschen Automisere vernünftig gelöst werden könnte.

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