Unbekannte zerschneiden Portrait

Heidelberg: Attacke auf Holocaust-Ausstellung an Schule

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Autor/in
Harald Bürk

An der Waldparkschule in Heidelberg ist in einer Ausstellung zu Holocaust-Überlebenden das Portrait einer Frau zerschnitten worden. Trotzdem soll das Projekt weitergehen.

Unbekannte haben am vergangenen Wochenende das Portrait einer Holocaust-Überlebenden in einer Ausstellung von ehemaligen KZ-Häftlingen an der Waldparkschule in Heidelberg-Boxberg zerstört. Das überlebensgroße Bild zeigt Anna, eine 83-jährige Ukrainerin aus Kiew, die während des Hitler-Regimes ins Konzentrationslager kam, weil ihr Vater ein Widerstandskämpfer war. An der Gemeinschaftsschule ist man beschämt und sehr traurig über diese Tat, sagte der Schulleiter Thilo Engelhardt dem SWR.

Vorfall bei Holocaust-Ausstellung - Fotograf reagiert empört

Die Frau auf dem zerstörten Foto ist derzeit in Deutschland. Eingeladen hat sie der Mannheimer Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano. Er hat über Anna einen Dokumentarfilm produziert und auch Fotos von Menschen gemacht, die den Holocaust in den Konzentrationslagern während der Nazidiktatur in Deutschland überlebt hatten. Dass nun das überlebensgroße Portraitfoto von Anna in der Ausstellung zerschnitten wurde, darauf reagiert Luigi Toscano verärgert.

Luigi Toscano
Luigi Toscano aus Mannheim

Es gibt nur drei Möglichkeiten. Entweder es war purer Vandalismus von einem Idioten oder es war politisch motiviert - sowohl rechts oder aus der 'Palästinenserecke'. Das zu klären, muss man der Polizei überlassen.

Zerschnittenes Portrait nicht mehr Teil der Ausstellung

Der Hausmeister der Schule hat Thilo Engelhardt am Montagmorgen auf das zerschnittene Portrait aufmerksam gemacht. Daraufhin wurde das Bild weggeräumt, damit keine Nachahmer noch weitere Bilder zerschneiden.

Wir haben die Ausstellung an die Schule geholt, weil wir es wichtig finden die Kinder in Demokratie zu üben und zu sensibilisieren für die Dinge, die in der Welt passiert sind und leider immer noch passieren.

Schule in Heidelberg will Holocaust-Projekt fortführen

Die Schulleitung will mit den Ausstellungsmachern in Verbindung treten, um zu klären, ob das Bild ersetzt werden kann und, ob sie Anzeige erstatten wollen. Die Ausstellung soll aber weitergehen, sagt Schulleiter Engelhardt: "Eine so hochwertige Ausstellung ist in so einem Stadtteil sehr selten zu sehen. Unsere Kinder sind darauf sehr angesprungen."

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