Wilde Sau in Seckach

Neues Projekt vorgestellt

"Wilde Sau" soll Odenwälder Wildschwein-Fleisch beliebter machen

Stand
Autor/in
Friederike Kroitzsch

Jedes Jahr werden in Baden-Württemberg zehntausende von Wildschweinen von Jägern erlegt - aber die Vermarktung des Fleisches läuft eher schleppend. Das soll sich jetzt ändern.

Wildschweine haben die baden-württembergischen Wälder fest im Griff. Unverzichtbar für das biologische System Wald, ein Ärgernis mitunter für Landwirte. Ein komplexes, manchmal ambivalentes Thema. Fest steht: Am Ende werden jährlich tausende von Wildsauen nach einem genau geregelten Plan geschossen.

Naturpark Neckartal-Odenwald will Wildschweine besser vermarkten

Und genau da kommen die Verbraucher ins Spiel, findet auch Michaela Kahl vom Naturpark Neckartal-Odenwald. Sie sagt: "Zunächst einmal ging es darum, die Schwarzwild-Population zu verringern."  

"Das Beste ist doch, es einfach wegzuessen!"

Nach dem Naturpark Nordschwarzwald legt nun auch der Naturpark Neckartal-Odenwald das Projekt "Die wilde Sau" auf. Gastwirte, Jäger und Metzger wollen das Naturprodukt Wildschweinfleisch im größeren Stil vermarkten - und dafür aber erstmal das Image der wilden Sauen aufbessern. Mit Info-Veranstaltungen im Wald und in Restaurants, mit Kochkursen, Exkursionen, kulinarischen Events.

Gastwirt Armin Münster von der "Wohlfahrtsmühle" bei Hardheim im Neckar-Odenwald-Kreis ist einer der "Wilde-Sau"-Projektpartner. In seinem Restaurant stehen Wildschwein-Maultaschen ebenso auf der Speisekarte wie Cordon bleu von der Wildsau oder Wildschwein-Brassato. Alles frisch vom Schuss, direkt aus dem Wald vor der Haustür.

Denn Armin Münster ist nicht nur Gastronom, sondern auch Jäger - eine "perfekte Kombination", findet der baden-württembergische Minister für Ernährung und ländlichen Raum, Peter Hauk (CDU). Für Hauk geht es darum, regionales Wildfleisch beliebter zu machen machen, die Arbeit der Jäger wertzuschätzen.

Viele Vorurteile gegenüber Wildschwein als Mahlzeit

"Wildschwein ist ein hochwertiges, nachhaltiges Bio-Lebensmittel", sagt Hauk, "die Tiere wachsen in freier Natur auf." Aber die Vermarktung laufe nur schleppend, oft nur im direktem Umfeld der Jäger. Auch der Lebensmittelhandel sei noch nicht im größeren Stil dabei.

"Es ist schade, dass Wildschweinfleisch keine weite Verbreitung findet!"

Viele Verbraucher dächten bei Wildschwein nur an die angerichteten Schäden, oder erinnern sich mit Grausen an die Zubereitung von Wildsau bei den Großeltern und Urgroßeltern, meint Uwe Baumann. Er ist einer der Initiatoren des Projektes "Wilde Sau" aus dem Naturpark Nordschwarzwald. "Bei Wildschwein gibt es viele Vorurteile, und viele Menschen trauen sich auch an das Wildschweinfleisch in der Küche nicht so recht ran", vermutet Baumann. "Dabei kann man mit Wildschwein alles zubereiten, was man auch mit Hausschwein zubereiten würde", sagt er.

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Friederike Kroitzsch

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