Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) blickt mit Sorge auf die gestiegenen Raucherzahlen in Deutschland. Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai fordert das DKFZ deswegen von der Politik, mehr für die Prävention zu tun.
Forderung nach höherer Tabaksteuer
Rauchen müsse unattraktiv gemacht werden, sagte die Leiterin der Stabstelle Krebsprävention im DKFZ, Katrin Schaller, dem SWR. Dazu zählt für die Wissenschaftlerin der völlige Verzicht auf Werbung und schön gestaltete Verpackungen. Die Krebsforscherin fordert außerdem, die Steuer auf Tabakwaren deutlich zu erhöhen. Das treffe nach ihren Worten junge Menschen am meisten.
Deutlich mehr jugendliche Raucher E-Zigarette: Werbeverbot für effektiveren Jugendschutz?
Insbesondere junge Menschen rauchen immer häufiger E-Zigaretten. Das soll sich ändern, fordern Verbände in Baden-Württemberg. Sie wollen mehr Prävention und weniger Werbung.
Auch E-Zigaretten haben hohes Suchtpotenzial
Schaller warnt auch vor den Einweg-E-Zigaretten. Sie seien bei jungen Menschen besonders beliebt, machten aber genauso abhängig wie normale Zigaretten. Das bestätigen auch Suchtexperten. Es sei keine Kleinigkeit, mit dem Rauchen oder dem Konsum von E-Zigaretten aufzuhören, so Dorothea Aschke, Referentin für Sucht- und Drogenhilfe beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Nicht nur in Zigaretten, sondern auch in Tabakerhitzern und E-Zigaretten schaffe das Nikotin eine körperliche Abhängigkeit, die höher sei als bei Cannabis und Kokain.
Immer mehr Rauchende unter 14- bis 17-Jährigen
Der Anteil der Tabakrauchenden unter den 14- bis 17-Jährigen hat sich einer aktuellen Studie zufolge im vergangenen Jahr fast verdoppelt - von rund acht auf fast 16 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Studie der "Deutschen Befragung zum Rauchverhalten“. Suchtexperten sehen die Corona-Pandemie als möglichen Grund dafür, dass mehr Menschen zum Tabak greifen.