Afrikanische Schweinepest (ASP) Einsatz

Maßnahme gegen Seuche

Eberbach: Spürhunde im Einsatz gegen Ausbreitung der Schweinepest

Stand
Autor/in
Stephanie Ley
Bild Stephanie Ley, SWR Studio Mannheim

Wie lässt sich die Schweinepest eindämmen? Unter anderem mit Spürhunden, die jetzt im Rhein-Neckar-Kreis systematisch nach infizierten Wildscheinkadavern suchen.

Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg zu verhindern, setzt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter anderem auf Kadaver-Spürhunde. Das Land hat das Training Center Retten und Helfen (TCRH) in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) mit der Suche nach Wildschweinkadavern beauftragt.

Suche nach Kadavern nach Schweinepest-Fall bei Hemsbach

Die Hundehalterinnen und -halter durchstreifen gemeinsam mit ihren Tieren in diesen Tagen die Wälder im Rhein-Neckar-Kreis. Dort hatte Ende vergangener Woche bei Hemsbach ein Jäger ein erkranktes Wildschwein gesichtet und erlegt. Das für Tierseuchen zuständige Friedrich-Loeffler-Institut hatte den positiven Befund bestätigt, das Tier war mit dem Schweinepestvirus infiziert.

Somit sind wir Seuchengebiet. Mit verschiedenen Maßnahmen versuchen wir jetzt, die Ausbreitung der gefährlichen Krankheit zu verhindern.

Hundeführerin durchstreift mit Spürhund Milou Wälder in Nordbaden

Sandra Rapp aus dem Landkreis Rottweil ist eine der 300 Hundeführerinnen und -führer, die sich an der Suche nach Wildschweinkadavern beteiligen. Sie hat ihre fünfjährige Dackeldame Milou zum Kadaverspürhund ausbilden lassen und trainiert regelmäßig mit ihr. Seit Mitte Juni durchstreifen die beiden mehrmals in der Woche die Wälder, erst in Südhessen, jetzt in Nordbaden. Die Suchgebiete sind genau vorgeschrieben. Dackel Milou trägt einen GPS-Tracker (Global Positioning System) um den Hals, mit dem die Hündin jederzeit geortet werden kann.

Wir sind bis zu zehn Stunden am Tag unterwegs und schon mehrfach fündig geworden.

Hundeführerin mit Kadaver-Spürhund in einem Wald bei Eberbach
Sandra Rapp und ihr Dackel Milou gehört zu den ehrenamtlichen Helfern

Kadaver von Wildschweinen unter Bäumen und in Gebüschen

So haben die beiden unter Bäumen und in Gebüschen schon Kadaver von verendeten Wildschweinen entdeckt, auch Knochenreste oder todkranke Tiere. Ob diese Tiere mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert waren, gilt es dann schnellstmöglich herauszufinden. Dazu werden die Fundorte registriert, die Geodaten an das Veterinäramt übermittelt. Dort stehen dann Bergungsteams parat, die rücken in Schutzkleidung aus und nehmen Proben von den Kadavern. Danach kümmern sie sich um die Entsorgung der Tiere und reinigen die Fundstelle.

Das Virus kann monatelang im Waldboden überleben. Deshalb muss nicht nur das tote Tier, sondern auch das Erdreich um die Fundstelle herum abgetragen und entsorgt werden.

Drohne am Himmel hilft bei Suche nach toten Wildschweinen
45.000 Hektar Fläche läßt das Ministerium derzeit absuchen. Diese Drohne hilft dabei.

Weitere Maßnahmen gegen Schweinepest: Drohnen und Elektroschutzzäune

Waldarbeiter stellen derzeit an Verkehrsknotenpunkten und entlang des Neckars Elektrozäune auf, die verhindern sollen, dass kranke Wildschweine die Seuche verbreiten. Die Tiere machen Experten zufolge nicht mal vor Straßen und Autobahnen halt und können sogar Flüsse durchschwimmen. Mit Drohnen suchen Piloten in Wiesen und auf Feldern nach kranken oder verendeten Wildschweinen. In den Wäldern kommen die Spürhunde zum Einsatz.

Noch kein weiterer Fall von Schweinepest im Rhein-Neckar-Kreis

Trotz intensiver Suche und zahlreicher Proben gibt es in Rhein-Neckar-Kreis bislang (Stand: 16. August) keinen weiteren Fall von Afrikanischer Schweinepest. Peter Hauk (CDU), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sagte dem SWR, er hoffe, dass es dabei bleiben wird. Im Kreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz gibt es mittlerweile den ersten Fall von Schweinepest in einem Hausschweinbetrieb.

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