Im vergangenen Oktober hatten sich die Tore der BUGA 23 in Mannheim geschlossen. Danach blieb das Spinelli-Gelände, auf dem ein Großteil der Schau stattfand, wegen Rückbauarbeiten gesperrt. Seit dem Jahrestag der Eröffnung der Bundesgartenschau - also seit Sonntag, den 14. April - ist es wieder geöffnet. Im Laufe des Tages kamen zahlreiche Menschen.
Ökumenischer Gottesdienst, Live-Musik und Führungen zur Eröffnung
Bei der Wiedereröffnung des Geländes wollte die Stadt den "Geist der BUGA wieder aus der Flasche" lassen. Gleich zu Beginn waren unter anderem Oberbürgermeister Christian Specht, Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell und BUGA- und Parkchef Michael Schnellbach gekommen, um feierlich ein Band zu durchschneiden. Im Holzpavillon gab es einen ökumenischen Gottesdienst. Und der Naturschutzbund lud zu Führungen über das Gelände ein, um unter anderem das Nutzungskonzept zu erklären. In der U-Halle öffnete eine Gastronomie, außerdem gibt es zahlreiche Spielplätze und Sportmöglichkeiten.
Vom Militärgelände zum Magerrasen-Biotop
Über 70 Jahre war das Spinelli-Gelände zwischen Feudenheim und Käfertal zunächst Kaserne der Wehrmacht, dann US-Gelände, das den Namen eines im Krieg gefallenen US-Soldaten trägt. Nachdem die Amerikaner abgezogen waren, wurde die BUGA ein Instrument, um die riesige Fläche zu entwickeln. Zum großen Teil bleibt es Naturgelände, Bebauung entsteht nur an den Rändern.
Die BUGA hinterlässt eine Fläche, die ungefähr so groß ist wie 146 Fußballfelder. Spinelli ist kein klassischer Park, sondern ein Biotop mit Magerrasen. Bäume gibt es in Zukunft nur wenige, aber das ist gewollt, denn nur so kann der Wind die Stadt mit kühler Luft aus dem Odenwald versorgen. Außerdem ist der Magerrasen ein wertvolles Ökosystem für zum Teil seltene Arten. Genau das hätte beinahe dazu geführt, dass Spinelli zu großen Teilen geschlossen geblieben wäre.
Freizeitgelände und Naturschutzgebiet mit einem kleinen Zaun
Denn weil auf Spinelli unter anderem die geschützte Haubenlerche gebrütet hat, wollte das Regierungspräsidium Karlsruhe große Teile des Geländes dauerhaft sperren. Aus Naturschutzgründen. Schließlich erreichte die Stadt einen Kompromiss: Ein Teil der ehemaligen BUGA-Fläche ist nun eingezäunt, allerdings mit einem dezenten, nur einem Meter hohen Zaun.
Er kann an sieben Stellen durch Gatter betreten werden. Spaziergänger sollen innerhalb der Einzäunung auf den Wegen bleiben und dürfen den Rasen nicht betreten. Hunde müssen angeleint werden.
Manches ist noch in Arbeit: U-Halle und Au-See
Was aus der U-Halle wird, in der Ausrüstung für die US-Armee ausgeladen und gelagert wurde, ist noch nicht ganz klar. Neben der Gastronomie gibt es Pläne, ein Jugendkulturzentrum dort unterzubringen oder das Lapidarium, also die Sammlung der städtischen Steindenkmäler. Möglich wäre auch, eine Boulderhalle einzurichten.
Der Au-See mit Panoramasteg wird derzeit neu abgedichtet. Während der BUGA war Wasser dort versickert, nun müssen die Firmen nachbessern. Dickere Tonschichten sollen dafür sorgen, dass der See in Zukunft ein See bleibt. Kurzum: Spinelli ist noch nicht fertig. Das Erbe der BUGA 23 wird sich weiterentwickeln.